ÖBB wollen P&R-Zugang beschränken

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Pkw-Fahrer, die nicht auf den öffentlichen Verkehr umsteigen, sollen aus den Parkhäusern gedrängt werden. Notfalls soll der Zugang beschränkt werden.

St. pölten. Seit in Wien am 1. 10. die Parkpickerlzone ausgeweitet worden ist, herrschen in einigen Park&Ride-Anlagen in Niederösterreich Wildwest-Zustände: Durch die zusätzlichen Pendler, die plötzlich auf den öffentlichen Verkehr umgestiegen sind, sind in den kostenlos zugänglichen Parkhäusern Stellflächen rar geworden.

Während das Land Niederösterreich und die Stadt Wien bereits den Ausbau der Anlagen vereinbart haben, greifen die ÖBB zu kurzfristigeren Maßnahmen: Seit einigen Tagen kontrollieren Trupps von Bahn-Mitarbeitern aus P&R-Anlagen ausfahrende Pkw-Fahrer, ob diese gültige Bahn-Tickets vorweisen können.

Denn das kostenlose Parken in den Anlagen ist nur in Verbindung mit der Nutzung des öffentlichen Verkehrs erlaubt. In Städten wie St. Pölten waren die zentral gelegenen Gratis-Parkplätze aber in den vergangenen Jahren auch bei Pkw-Fahrern beliebt, die etwa zum Shopping in die Stadt wollten.

Bisher wurde das von den ÖBB stillschweigend toleriert – es waren ja trotzdem genug Parkplätze für Pendler übrig. In Zeiten der Knappheit denken die Bundesbahnen nun aber um: Es gehe „nicht um Strafen“, erklärt ein ÖBB-Sprecher – man wolle aber den „Fremdnutzungsgrad“ der P&R-Anlagen erfassen, um, falls dieser hoch sei, den Zugang zu P&R-Anlagen zu beschränken.

Wie das funktionieren könnte, zeigt ein Pilotversuch in Krems: Dort kommt nur gratis in das Parkhaus, wer über ein Ticket für den öffentlichen Verkehr verfügt – wer dagegen nur zum Shoppen parken will, muss zahlen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.12.2012)

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