Illegale "Kugelbombe" explodiert in Hand von 15-Jährigem

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Illegale "Kugelbombe" explodiert in Hand von 15-Jährigem(c) APA/HERBERT P. OCZERET
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Der junge Grazer und ein Freund fanden den Silvester-Überrest und wollten ihn zünden. Die Polizei vermutet, dass die Feuerwerks-Bombe der Kategorie F4 aus dem Ausland kam.

Ein 15-jähriger Grazer erlitt am Freitag bei der Explosion einer sogenannten "Kugelbombe", die eigentlich nur von qualifizierten Sprengmeistern abgefeuert werden darf, schwere Verletzungen. Der Bursch hatte den pyrotechnischen Gegenstand ein zweites Mal entzündet, wobei dieser in seiner Hand detonierte. Sein 14-jähriger Freund erlitt leichte Verbrennungen, ein Zehnjähriger war rechtzeitig davongelaufen, so die Landespolizeidirektion Steiermark am Samstag.

Die drei Jugendlichen hatten die "Kugelbombe" gegen 11.45 Uhr in der Hermann-Löns-Gasse in Graz direkt neben dem Gehsteig in einer Wiese gefunden und gingen damit in einen nahe gelegenen Park. Die Burschen dachten, dass aus der Kugel in der Größe einer Grapefruit eine Zündschnur heraussteht und setzten sie in Brand. Tatsächlich handelte es sich aber laut Ermittlern nur mehr um den Zündverzögerer. Daher detonierte der pyrotechnische Gegenstand der Kategorie F4 in der Hand des 15-Jährigen.

Finger müssen vielleicht amputiert werden

Der Jugendliche erlitt schwere Verletzungen an den Fingern, die laut Ärzten möglicherweise zum Teil amputiert werden müssen. Außerdem zog er sich oberflächliche Verbrennungen im Gesicht und am Bauch zu. Sein 14-jähriger Freund, der neben im gestanden war, kam mit leichten Verbrennungen am Ellbogen davon, musste aber auch im Spital behandelt werden. Dem Zehnjährigen war die Situation laut Polizei nicht geheuer, er hatte sich in Sicherheit gebracht.

Die Ermittlungen hätten bisher gezeigt, dass in der Umgebung weder zu Silvester noch in den Tagen danach kein Feuerwerk angemeldet war. Daher sei ausgeschlossen, dass die "Kugelbombe" legal abgefeuert wurde, so die Polizei. Der Treibsatz des explosiven Objekts dürfte nicht lange vor der Entdeckung durch die Burschen ausgelöst worden sein. Die Kugel sei zwar in die Luft gegangen, aber der Effektsatz löste sich nicht. Daher ist die "Bombe" laut Ermittlern wieder zu Boden gefallen.

In Österreich können pyrotechnische Gegenstände der höchsten Kategorie F4 mit der Gefahreneinstufung "groß" nur von geschulten Personen gekauft und unter Einhaltung eines Sicherheitsabstandes abgefeuert werden. Daher dürfte die von den Burschen gefundene "Kugelbombe" illegal aus dem Ausland noch Österreich eingeführt worden sein, mutmaßte die Polizei am Samstag. Die Ermittler hoffen auf Zeugen, die Beobachtungen rund um den Fundort des Objekts gemacht haben.

(APA)

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