Landwirte im Räumeinsatz: Wer am Schnee verdient

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Im ländlichen Bereich sind es meist die Landwirte, die den Schnee räumen – und sich dadurch einen nicht unerheblichen Zusatzverdienst sichern. Im Ausnahmefall werden auch in Wien private Schneeräumer eingesetzt.

[Wien] Schnee kann für einen Landwirt lohnend sein. Dann, wenn er ebendiesen Schnee räumt und sich dadurch einen Zusatzverdienst sichert. Manchen Landwirten bringt diese Art von Dienstleistung – wie auch die Grünraumpflege oder Forstdienstleistungen – bisweilen mehr Geld als die Erträge der Landwirtschaft, so Roland Wallner, Sprecher vom Maschinenring (MR) Österreich. Der MR ist ein genossenschaftlicher Zusammenschluss von rund 76.000 bäuerlichen Betrieben in Österreich.

Davon sind rund 14.000 Mitglieder im Servicebereich tätig, wie eben der Schneeräumung oder der Grünraumpflege. Je nach Größe des Objekts und Aufwand kann sich ein Bauer während einer Wintersaison zwischen 1000 und 10.000 Euro dazuverdienen. Die MR sei im ländlichen Raum der größte „Schneeräumer“, so Wallner. Seine Kunden sind beispielsweise Kommunen, Unternehmen wie die ÖBB und Privatpersonen. Für die MR sind diese Leistungen jedenfalls lohnend: 2011 brachte der Winterdienst über 52 Millionen Euro ein – bei einem Gesamtumsatz von 139 Millionen Euro. Landwirte können auch eigenständig Verträge mit Kunden abschließen und im gewerblichen Winterdienst tätig sein, dann haften sie bei Personen- und Sachschäden allerdings auch persönlich.

Schwieriges Geschäft in Wien

In Wien ist das Geschäft mit dem Schnee für Private schwieriger. Immerhin organisiert die MA 48 die Schneeräumung des 2800 Kilometer langen Straßennetzes großteils selbst. Nur wenn es massiv schneit, gibt es die Möglichkeit für Private, Geld mit dem Schnee zu verdienen. Einerseits nimmt die MA 48 bei massiven Schneefällen bis zu 400 Schneeschaufler auf, die stundenweise zum Einsatz kommen. Für das Schaufeln am Tag gibt es 5,20 Euro pro Stunde – in der Nacht erhöht sich dieser Stundensatz auf 6,60 Euro. Für den Einsatz melden sich vor allem Studenten, Pensionisten und Arbeitslose. Wenn es stark schneit, können sie (nach einmaliger Registrierung) zu einem Depot der MA 48 kommen. Ist die Zahl der benötigten Schneeschaufler erreicht, werden die restlichen Bewerber wieder nach Hause geschickt. Übrigens: Die Wiener Linien, die früher ebenfalls bei Schneefall Räumarbeiter angeworben haben, setzen bei Bedarf mittlerweile nur mehr auf professionelle private Dienstleister.

Private Räumfahrzeuge kommen auch bei der MA 48 zusätzlich zum Einsatz – aber nur bei extrem starkem Schneefall (im vorigen Winter an acht Tagen). Die 108 privaten Fahrzeuge räumen vor allem Nebenstraßen. Dafür erhalten sie eine Grundpauschale und Geld pro Einsatz. Im Extremfall kann ein 24 Stunden dauernder Volleinsatz des Winterdienstes der MA 48 bis zu 230.000 Euro kosten.

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