Ermordung zweier Banker

Verfahren. Zweite Front gegen Ex-Diplomat Shoraz.

Wien/M.s. Ex-Botschafter Rakhat Shoraz, früher Schwiegersohn des kasachischen Präsidenten Nursultan Nasarbajew, unterliegt der österreichischen Justiz, weil Wien eine Auslieferung nach Kasachstan unter Verweis auf mangelnde Rechtsschutzstandards verweigert. Und daher selbst ermitteln muss: Nicht „nur“ wegen Geldwäscherei und Untreue – auch wegen der Beteiligung an der Ermordung zweier kasachischer Bankmanager wird der Ex-Diplomat als Beschuldigter geführt. Anwalt Otto Dietrich meint, dass das Strafverfahren „nicht halten“ werde. Und auch die Geldwäschereivorwürfe gegen L. seien völlig haltlos: „Es handelte sich um korrekte Treuhandgeschäfte.“

Opferanwalt Gabriel Lansky begrüßt indes den brisanten OLG-Entscheid (siehe oben): „Die Witwen der Ermordeten bedauern, dass Österreichs Justiz sechs schmerzvolle Jahre des Tauziehens benötigt hat, um zu dieser Erkenntnis zu gelangen.“ Ein Haftbefehl gegen Shoraz sei nun angebracht.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 15.02.2013)

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