Pferdefleisch-Skandal: Erster Fall in Österreich

PferdefleischSkandal Erster Fall oesterreich
PferdefleischSkandal Erster Fall oesterreichAPA (Rubra)
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In "Tortelloni Rindfleisch" von Gusto wurde nicht gekennzeichnetes Pferdefleisch entdeckt. Das Produkt war bei Lidl erhältlich - dort läuft eine Rückholaktion.

Der Pferdefleischskandal ist nun auch in Österreich angekommen. Die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) teilte am Freitag im Auftrag des Gesundheitsministeriums mit, dass im Produkt "Tortelloni Rindfleisch" des deutschen Herstellers Gusto ein nicht deklarierter Anteil an Pferdefleisch gefunden wurde. Das Produkt war in Österreich bei Lidl erhältlich.

Das Produkt wurde im Rahmen der seit mehreren Tagen laufenden verstärkten Kontrollen untersucht, bei denen es um nicht deklariertes Pferdefleisch in Fertiggerichte mit Rindfleisch geht. Bisher liegen laut AGES qualitative Analysen von zwei Proben vor, in der zweiten Probe sei keine Pferde-DNA nachweisbar gewesen.

Bei Lidl läuft Rückholaktion

Der Diskonter Lidl hat zeitnah eine Rückholaktion gestartet. "Das Produkt wird gerade aus dem Verkehr gezogen", sagte ein Sprecher des Unternehmens am frühen Nachmittag.

Lidl ist nach Angaben des Gesundheitsministeriums zur Rückholaktion verpflichtet. "Ein falsch gekennzeichnetes Produkt muss aus den Regalen genommen werden", sagte Ministeriumssprecher Fabian Fußeis.

Wie hoch der Pferdefleisch-Anteil in der als Rindfleisch gekennzeichneten Füllung ist, wird von der AGES noch untersucht. Mit dem diesbezüglichen Ergebnis sei vermutlich am Montag zu rechnen, sagte ein Sprecher der Agentur. In deren Wiener Labor würden derzeit rund zehn weitere Proben untersucht, die ihm Rahmen der Schwerpunktaktion betreffend Rindfleisch-Fertiggerichte und allenfalls enthaltenem nicht deklariertem Pferdefleisch. Weitere Proben würden in den kommenden Tagen eintreffen.

Die betroffene Ware

Tortelloni Rindfleisch
Chargennummer: L13849
Mindesthaltbarkeitsdatum: 11.03.13
Hersteller: Gusto GembH, 70173 Stuttgart Königstraße 10c
Verkauft von Lidl Austria GmbH
Diese Information besagt nicht, dass die Verfälschung der Ware vom Erzeuger, Hersteller oder Importeur oder Vertreiber verursacht worden ist.

Die Lebensmittelaufsicht hat im Auftrag des Gesundheitsministeriums Proben im Einzelhandel (z. B. Lasagne, Burger, Rindfleischgerichte etc.) genommen.   Die Bestimmung einer Tierart in Fleischerzeugnissen erfolgt mit molekularbiologischen Methoden: Der erste Schritt ist die Isolierung der DNA (Erbgut) aus den Lebensmittelproben. Dazu reichen bereits wenige Gramm der Probe aus. Der eigentliche Nachweis von Pferdefleisch erfolgte danach über die gezielte Suche nach Pferde-spezifischen DNA-Abschnitten mittels "Real Time PCR". Dabei wird eine DNA-Sequenz nachgewiesen, die in dieser Form nur bei Pferden vorkommt. Dieses Verfahren eignet sich selbst bei stark erhitzten Produkten, da auch hier noch ausreichend lange, für die jeweilige Spezies charakteristische DNA-Bruchstücke vorhanden sind.

(Red.)

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