Cobra-Einsatz in OÖ: Schütze erlag Kopfverletzungen

Cobra-Einsatz in Leonding
Cobra-Einsatz in Leonding(c) APA/WERNER KERSCHBAUMMAYR (WERNER KERSCHBAUMMAYR)
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Der Mann nahm einem Polizist seine Dienstwaffe ab und verbarrikadierte sich. Die Cobra stürmte die Wohnung. Vor seiner Verhaftung schoss sich der Täter selbst in den Kopf.

Ein arbeitsloser 32-Jähriger hat am Donnerstagabend in Leonding (Bezirk Linz-Land) einem Polizisten seine Dienstwaffe abgenommen, sich damit in seiner Wohnung verschanzt und dreimal vom Balkon in die Luft geschossen. Als er sich auch nach stundenlangen Verhandlungen nicht ergeben wollte, stürmte das Sondereinsatzkommando Cobra die Räumlichkeiten. Vor seiner Festnahme schoss sich der Mann in den Kopf. Er verstarb im Krankenhaus. Das Motiv ist völlig unklar, so die Pressestelle der Polizei Oberösterreich Freitagfrüh.

Gegen 21.30 Uhr waren die Beamten wegen Ruhestörung in die Siedlung am Harter Plateau gerufen worden. Als sie bei der Wohnung, aus der Lärm gekommen sein soll, eintrafen, ging der 32-Jährige sofort auf sie los. Er entriss einem Polizisten seine Dienstpistole und verbarrikadierte sich damit allein in seiner Wohnung. Vom Balkon aus schoss er dreimal in die Luft. Die Cobra wurde angefordert, die Umgebung zur Sicherheit abgesperrt, die Zufahrtsstraßen abgeriegelt.

Verhandlungen ohne Erfolg

Bis um 4 Uhr früh bemühten sich die Einsatzkräfte, mit dem Mann zu verhandeln und ihn zur Herausgabe der Waffe zu bewegen. Sie hatten aber keinen Erfolg. Daher stürmte die Cobra die Wohnung. Vor seiner Festnahme drückte der 32-Jährige nochmals ab und traf sich selbst am Kopf. Ob er auf Beamten, sich selbst oder in die Luft schießen wollte, war am Vormittag Gegenstand von Ermittlungen. Die Ermittler wollten zunächst nicht von Selbstmord sprechen.

Der Schütze wurde schwer verletzt ins Spital gebracht. Er sei mit einer Schussverletzung im Kopf eingeliefert worden und in der Früh verstorben, hieß es aus dem AKh in Linz.

Die Spurenauswertung werde noch länger dauern, hieß es. Vom Obduktionsergebnis erhoffte sich die Polizei mehr Klarheit über den Tathergang. Ein Motiv gab es vorerst nicht. Der 32-Jährige lebte allein in der Wohnung, abgesehen von Anzeigen wegen Lärmbelästigung sei er nicht aufgefallen, hieß es. Er habe eine Schreckschusspistole und ein Luftdruckgewehr besessen.

(APA)

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