Zwei Tote nach Eisenbahnunglück in Niederösterreich

Bei der Kollision zwischen einem Lastzug (links) und einem Gleismesszug kamen zwei Menschen ums Leben.
Bei der Kollision zwischen einem Lastzug (links) und einem Gleismesszug kamen zwei Menschen ums Leben. (c) APA/FF WIENER NEUSTADT (FF WIENER NEUSTADT)
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In Obereggendorf bei Wiener Neustadt sind ein Güterzug und ein Bauzug kollidiert. In dem Bauzug kamen zwei Personen ums Leben.

Bei einem Eisenbahnunglück in Niederösterreich sind am späten Mittwochabend zwei Menschen ums Leben gekommen. Nach Angaben der Feuerwehr und von "144 - Notruf NÖ" prallte kurz vor Mitternacht in Obereggendorf (Bezirk Wiener Neustadt) ein Güterzug des Privat-Unternehmens RCS auf einen Bauzug, der mit vier Personen besetzt war. Zwei davon kamen bei dem Zusammenstoß ums Leben. Sie erlagen an der Unfallstelle ihren Verletzungen. Die anderen beiden Personen auf dem Bauzug wurden verletzt. Ein RCS-Mitarbeiter wurde ebenfalls verletzt. Die Verletzten wurden ins Landesklinikum Wiener Neustadt eingeliefert. Der Lokführer des Güterzuges blieb laut "144 - Notruf NÖ" unverletzt. Er musste jedoch psychologisch betreut werden.

Das Unglück auf der Pottendorfer Linie ereignete sich laut Feuerwehr im erweiterten Bahnhofsbereich von Obereggendorf. Die Lok des Güterzuges krachte demnach frontal in den stehenden Bauzug.

"Fehleinschätzung"

Das Eisenbahnunglück dürfte auf menschliches Versagen zurückzuführen sein. Oberst Franz Polzer, Leiter des Landeskriminalamtes NÖ, meinte unter Hinweis darauf, dass die Ursachenermittlung am Donnerstag noch im Gang war, dass es "zu einer Fehleinschätzung" hinsichtlich der Freigabe der Strecke gekommen sein müsse.

Der Alarm bei der Feuerwehr war um 23.56 Uhr eingegangen, teilte Franz Resperger, Sprecher des Landeskommandos, mit. Sechs Feuerwehren mit 85 Personen rückten an die Unglücksstelle aus. Außerdem waren Notarzt- und Rettungsteams im Einsatz.

ÖBB "tief betroffen"

Die ÖBB haben sich tief betroffen über das Unglück gezeigt und den Angehörigen der Verstorbenen ihr Beileid ausgedrückt. Die Unfallursache werde lückenlos aufgeklärt, sagte eine Sprecherin. Eine Unfallkommission werde eingesetzt. Wenn die Polizei ihre Arbeiten abgeschlossen habe, könne die Wagenbergung in Angriff genommen werden. Alle Unfallbeteiligten - auch der Fahrdienstleiter des Bahnhofs - würden durch ein Kriseninterventionsteam psychologisch.

Bauzüge dienen der Bahn für Dienstfahrten wie Materialtransport für den Bau oder die Wartung der Strecken. Bei dem in den Unfall verwickelten Bauzug handelte es sich laut ÖBB um ein Gleismessfahrzeug. 

Schienenersatzverkehr

Die Pottendorferlinie (S-Bahnlinie S80) ist zwischen Wiener Neustadt und Ebenfurth noch bis in die Nachmittagsstunden gesperrt. Die ÖBB haben einen Schienenersatzverkehr eingerichtet.

(APA)

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