Sommerzeit: Zeitumstellung am Ostersonntag

Sommerzeit Zeitumstellung Ostersonntag
Sommerzeit Zeitumstellung Ostersonntag(c) APA (ARTINGER Guenter)
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In den frühen Morgenstunden des Sonntag werden die Uhren eine Stunde nach vorne gedreht. Aus zwei Uhr wird drei Uhr, man "verliert" also eine Stunde.

Der Ostersonntag hat heuer nur 23 Stunden. Denn am Sonntag heißt es früher aufstehen: Um 2 Uhr sollten die Uhren auf Sommerzeit und damit auf 3 Uhr gestellt werden. 

Angesichts bescheidener Wetteraussichten werden Morgenmuffel die verlorene Stunde im warmen Bett wohl noch stärker vermissen. Doch immerhin 80 Prozent der Österreicher bewerten die Sommerzeit positiv bzw. neutral. Nur 19 Prozent sehen darin nur Nachteile, wie "market" vor zwei Jahren erhoben hat.

"Ein Jetlag ist schwerer zu verkraften"

Die gesundheitlichen Beeinträchtigungen der Zeitumstellung werden laut dem Erfurter Schlafmediziner Bernd Mross ohnehin überschätzt. "Ein Jetlag nach einem Flug ist mit Sicherheit schwerer zu verkraften", so der Oberarzt vom Helios-Klinikum Erfurt.

"Die Sommerzeit kostet eine Stunde Schlaf, mehr ist das nicht", betont Mross. "Deswegen ist man nicht weniger leistungsfähig." Nach Angaben des Mediziners hätte ein Schlafentzug nur über längere Zeit hinweg körperlich Folgen. "Wenn man über Wochen oder Monate auf eine Stunde Schlaf verzichtet, wäre es ungesund."

Aber egal, ob man es liebt oder nicht, um 2 Uhr springen die Zeiger auf 3 Uhr. Erst Ende Oktober werden die gestohlenen 60 Minuten "zurückgezahlt". Bis dahin werden geht die Sonne eine Stunde später unter.

Stundenschieberei seit 1973

Wer eine Funkuhr besitzt, muss sich nicht um die Zeitumstellung kümmern. Pünktlich wird das Zeitsignal aus der Nähe von Frankfurt die Zeiger wandern lassen. Möglich macht dies ein Langwellensender mit einer Mindestreichweite von 1500 Kilometern, der Funkuhren auf den weltweit genauesten Chronometer abstimmt. Mobiltelefone und Computer-Betriebssysteme stellen die Zeit mittlerweile meist automatisch um. Oft muss man diese Option aber in den Einstellungen händisch aktivieren.

Eingeführt wurde die Sommerzeit in Europa 1973 anlässlich der Ölkrise und mit dem Hintergrund, Energie zu sparen. Mit der Zeitverschiebung sollte eine Stunde Tageslicht für Unternehmen und Haushalte gewonnen werden. Frankreich machte damals den Anfang.

Österreich beschloss die Einführung erst 1979 wegen verwaltungstechnischer Probleme und weil man eine verkehrstechnische Harmonisierung mit der Schweiz und Deutschland wünschte. Diese beiden Länder führten die Sommerzeit auch erst 1980 ein. Allerdings gab es in der Alpenrepublik bereits im Ersten Weltkrieg schon einmal die Sommerzeit. Im Jahr 1916 galt sie für die Monarchie vom 1. Mai bis 30. September, wurde dann aber wieder eingestellt. Ein zweiter - erfolgloser - Versuch wurde in den Jahren 1940 bis 1948 unternommen.

(APA/Red.)

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