A23 /Gürtel: 80 Millionen Euro für die Kreuzung zum Arsenal

A23/Gürtel.
A23/Gürtel. (C) Asfinag
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Die Anschlussstelle der Tangente an den Landstraßer Gürtel, eine Problemkreuzung, wird bis Jahresende adaptiert. Neben der Unterführung des Autobahnzubringers wird so auch das Arsenal an den Bezirk angeschlossen.

Wien/Gr. Mitten durch den dritten Bezirk zieht sich ein Graben – der Landstraßer Gürtel. Der Dritte ist der einzige Bezirk der Bundeshauptstadt, in dem der Gürtel nicht nur an der Grenze entlangläuft, sondern der durch ihn in zwei ungleiche Hälften geteilt wird: die dicht besiedelte Fläche um die Landstraßer Hauptstraße auf der einen Seite – und das bisher eher unterentwickelte Arsenal-Areal mit verstreuten Wohn- und Betriebsstätten in teils historischen Gebäuden auf der anderen.

Die verkehrsmäßige Anbindung dieses Viertels an den Rest des Bezirks ist bis dato schlecht: Wer nicht durch den Schweizergarten, nördlich des Hauptgebäudes, in das Arsenal abbiegt, hat erst wieder weit unterhalb der Südost-Tangente A23 die Gelegenheit dazu – was das Areal zu einer stadtplanerisch toten Zone macht.

Das soll sich demnächst ändern: Asfinag und die Stadt Wien heben gerade zur Schlussphase der Neugestaltung jenes Straßenstücks an, an dem die Ab- und Auffahrt der Tangente, der Landstraßer Gürtel und die Landstraßer Hauptstraße aufeinandertreffen. Diese Anschlussstelle war seit Jahren eine problematische Kreuzung. Vor allem wegen der Ampel an der Abzweigung zur Hauptstraße – auch die Straßenbahn musste hier den Gürtel queren – kam es im Früh- und Abendverkehr immer wieder zu Staus.

Noch dazu galt die Kreuzung als besonders fußgängerunfreundlich.

2000 neue Wohnungen

Probleme, die der seit 2010 laufende Umbau beheben soll: Die Hauptroute Tangente/Gürtel wird durchgehend – ohne Ampel – durch eine Unterführung geführt, was den Verkehrsfluss steigern soll: Von der A23 in Richtung Zentrum Reisende stoßen nun erst auf der Höhe des Schweizergartens auf die erste Ampel.

Die Abfahrt von dem Autobahnzubringer in den Dritten (beziehungsweise die Auffahrt von dort) erfolgt künftig nur noch über die weitläufigen Abbiegespuren, die bereits errichtet worden sind – diese sind, vor allem der Straßenbahn wegen, die ebenfalls nicht mehr den Gürtel kreuzt, weiterhin mit Ampeln geregelt.

Der 80 Millionen Euro teure Umbau – am teuersten kommt die Einhausung des Gürtels – wird auch deswegen notwendig, weil auf den nordöstlich der Kreuzung gelegenen Aspanggründen gerade das „Eurogate“ entsteht: eine Passivhaussiedlung, die im Endausbau mehr als 2000 Wohnungen beinhalten wird – und so für viel neuen Verkehr sorgt. Gleichzeitig wird die Möglichkeit geschaffen, an der Westseite der Kreuzung eine Straße aus dem Arsenal, durch die ehemalige Panzerwerkstatt des Bundesheeres, anzuschließen. Diese Zufahrt läge etwa auf der Höhe des weithin sichtbaren A1-Funkturms, etwa in der Mitte des Geländes.

Kombiniert mit den neuen Zufahrtsmöglichkeiten über das neue Hauptbahnhofviertel auf der anderen Seite des Arsenals besteht so eine gute Chance, dass das Areal aus seinem Dornröschenschlaf erwacht.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.04.2013)

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