Drehkreuze werden nach und nach errichtet, zwölf Stationen sind bereits umgerüstet.
Wien/Apa. Toilettenbenützer auf Autobahntankstellen müssen ab Montag damit rechnen, dass sie 50 Cent für den WC-Besuch zahlen müssen. Die Anlagen werden nach und nach mit Drehkreuzen ausgestattet. Bei zwölf Standorten sind laut Fachverband der Mineralölindustrie (FVMI) bereits ab 29.April Wertbonsysteme für die Benützung in Betrieb.
Für die 50 Cent erhält man einen Gutschein, den man für Tankrechnungen und im Shop- sowie Gastrobereich markenübergreifend und österreichweit bei allen 89 Autobahn- und Schnellstraßen-Tankstellen einlösen kann. Gültig sind sie ein Jahr, pro Kaufvorgang können maximal fünf Gutscheine eingelöst werden. Kostenfrei soll der WC-Besuch für Behinderte und Kinder unter zehn Jahren bleiben. Die Toiletten auf Asfinag-Rastplätzen bleiben ebenso gratis. Solche Anlagen ohne Zutrittssystem gibt es laut Asfinag österreichweit 36 Mal.
Der Gutscheinlösung war ein Streit zwischen Asfinag und Mineralölkonzernen vorangegangen. Erst im Vorjahr klagte die staatliche Autobahngesellschaft zwei Raststätten, die „Klogeld“ verlangt hatten – zum Teil als „freiwillige“ Spende. Hinweisschilder, die bei Zufriedenheit um Trinkgeld bitten, wurden von der Asfinag damals akzeptiert, allerdings nicht in Kombination mit Reinigungspersonal, das den WC-Eingangsbereich hütet.
Zwölf betroffene Standorte
An folgenden Standorten ist bereits ab Montag eine Gebühr von 50 Cent fällig: BP Aistersheim A8 (OÖ), BP Völlerndorf – St.Pölten A1 (NÖ), BP Trieben A9 (Stmk), Eni Matrei am Brenner A13 (Tirol), Eni Kammern A9 (Stmk), Eni Golling A10 (Sbg), OMV Göttlesbrunn A4 (NÖ), OMV Steinhäusl A1 (NÖ), OMV Stockerau A22 (NÖ), Shell Eben im Pongau (Nord) A10 (Sbg), Shell Eben im Pongau (Süd) A10 (Sbg), Shell Wals (Süd) A1 (Sbg).
("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.04.2013)