Prügel von Sido: Gutachter bescheinigt Heinzl Ohnmacht

Reporter Dominic Heinzl klagt das Magazin „News“ wegen der Berichte über den Sido-Faustschlag vor laufender Kamera.

Wien/M. s. Die Sache hat voriges Jahr als „Prügelaffäre“ den Boulevard auf Trab gehalten: Society-Reporter Dominic Heinzl musste am 19.Oktober 2012 im Anschluss an die ORF-Sendung „Die große Chance“ einen Faustschlag ins Gesicht einstecken, verletzte sich dabei am Hinterkopf und am rechten Ellbogen. Der Angreifer – Sido, Rapper aus Berlin, richtiger Name: Paul Würdig – hatte sich provoziert gefühlt.

Am Freitag setzte sich ein Wiener Strafgericht mit dem Vorfall auseinander. Heinzl fühlt sich durch zwei „News“-Artikel „zutiefst verletzt“. Dort wurde angedeutet, der Moderator habe das gemacht, was man im Fußballjargon eine „Schwalbe“ nennt. Heinzl begehrt Schadenersatz wegen übler Nachrede und Urteilsveröffentlichung.

Für eine Überraschung sorgte der gerichtsmedizinische Gutachter Christian Reiter: Heinzl habe eine Fluchtreaktion gezeigt. Dies sei „nicht günstig für sein Image“ gewesen. Zurückschlagen hätte „nicht seinem Weltbild entsprochen“. Diese „emotionale Konfliktsituation“ habe zu einer „schockbedingten Ohnmacht“ geführt. Wie das Gericht dies wertet, bleibt abzuwarten. Prozessfortsetzung am 19.Juli.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 08.06.2013)

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