Drei Jugendliche sollen über drei Jahre hinweg vier junge Mädchen missbraucht haben. Gegen die Betreuer läuft noch kein Verfahren.
Drei 17-jährige Männer, die in einer Grazer Jugend-WG über drei Jahre hinweg sexuelle Gewalt an jüngeren Mädchen ausgeübt haben sollen, werden nun angeklagt. Schwerwiegendster Vorwurf ist laut ORF Steiermark die Vergewaltigung in mehreren Fällen, dazu kommt schwerer sexueller Missbrauch von Unmündigen. Einem Angeklagten wird zusätzlich auch noch der Tatbestand der gefährlichen Drohung vorgeworfen. Sie sollte die Mädchen davon abhalten, Anzeige gegen die Burschen zu erstatten.
Der Fall war im März 2013 bekannt geworden. Eine Zwölfjährige hatte sich ihrer Mutter anvertraut und über den Missbrauch berichtet. Die Frau erstattete Anzeige. Die drei Burschen wurden daraufhin festgenommen. Sie zeigten sich bei der Einvernahme weitgehend geständig. Einer von ihnen soll gegenüber zwei Polizistinnen auch zugegeben haben, seine damals zweijährige Stiefschwester missbraucht zu haben.
Derzeit kein Verfahren gegen Betreuer
Gegen die Betreuer der Jugend-WG gibt es derzeit kein Ermittlungsverfahren. Allerdings prüft die Stadt Graz noch ihre Aufzeichnungen dahingehend, ob den Betreuern die Vorfälle schon vorher bekannt waren. Die betreuten Jugendwohngemeinschaften sind ein Angebot für Eltern, die mit der Erziehung ihrer schulpflichtigen Kinder psychisch oder physisch überfordert sind – eine Unterbringung erfolgt in der Regel im Einverständnis mit den Eltern.
(red.)