Salzburg: Landesrat will Steuer auf leerstehende Wohnungen einheben

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Wohnungsbesitzer sollen durch eine neue Steuer gezwungen werden, leer stehende Wohnungen in Salzburg zu vermieten. Das fordert der Salzburger Soziallandesrat Heinrich Schellhorn (Grüne).

Die Mieten in Salzburg sind seit dem Jahr 2000 um 40 Prozent gestiegen. Das ist um zehn Prozent mehr als die Inflationsrate. Deshalb will Soziallandesrat Heinrich Schellhorn (Grüne) laut orf.at künftig Steuern für leerstehende Wohnungen einheben, um die Eigentümer zum Vermieten zu bewegen.

"Meine Idee wäre, dass Menschen, die ihre Wohnungen nicht vermieten, bei ihrer Einkommenssteuererklärung einen fiktiven Mietzins als Einkommen angeben müssen. Dann versteuern sie ein Einkommen, das sie tatsächlich nicht haben, das wäre ein gutes Motiv diese Wohnungen tatsächlich zu vermieten", so Schellhorn.

Auch Mittelstand kämpft mit steigenden Mieten

Der Hintergrund: Hilfsorganisationen beobachten vermehrt Anfragen von Familien mit Kindern, Mindestpensionisten, Alleinerzieherinnen, Menschen, die im normalen Berufs- und Arbeitsleben stehen. „Das geht bereits in den Mittelstand", sagt Edda Böhm-Ingram von der Caritas Salzburg. Derzeit würden für eine 70-Quadratmeter-Wohnung auf dem freien Markt 1000 Euro Miete verlangt. Das belaste auch Normalverdiener enorm, bestätigt der Mieterschutzverband. „Teilweise sind wir im Bereich von 40 bis 50 Prozent des Haushaltseinkommens, das die Mieter aufwenden müssen für das Thema Wohnen. Wohnen ist kein Problem der sozial schwächeren Schichten, sondern mittlerweile auch ein Problem des Mittelstandes", sagt Karin Edtbrustner vom Mieterschutzverband.

(red)

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