Partynächte - in der U-Bahn, am Gürtel

(c) Clemens Fabry
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Die Nacht-U-Bahn wird drei, der Gürtel-Nightwalk 16 Jahre alt: Am Wochenende klingt der Wiener Sommer mit einem öffentlichen Partyreigen aus.

Wien/Amdu. Die kommenden könnten zwei der letzten (zumindest so halbwegs) warmen Nächte dieses Wiener Spätsommers werden. Was sich gut trifft, denn Freitag- und Samstagnacht steht ein kleiner Partymarathon an, mit dem sich ein Grätzel und ein Verkehrsmittel feiern.

Den Anfang machen Freitagnacht die Wiener Linien. Seit drei Jahren gibt es die Nacht-U-Bahn in Wien. 23 Millionen Fahrgäste sind seither mit der Nacht-U-Bahn gefahren, jedes Wochenende sind es etwa 90.000. Probleme gebe es mit den Nachtschwärmern keine, sagt Dominik Gries, Sprecher der Wiener Linien.

Eine Bilanz, die man auch wieder PR-tauglich feiern will: 54.000 Nightride-Tickets stellen die Wiener Linien zur Verfügung: Diese sind Fahrschein durch die Nacht und zugleich Eintrittskarte in 50 Lokale – etwa in die Pratersauna, den Dachboden oder den Ost-Klub. Der Nightride bildet dieses Jahr zugleich den Auftakt für das Summerbreak-Vienna-Festival: Drei Tage lang soll der Sommer verabschiedet werden.

16 Jahre, 16 Locations

Nachts darauf wird auch der Wiener Gürtel wieder zur Partymeile: Zwischen Urban-Loritz-Platz und Hernalser Gürtel bespielen Künstler – The Boys You Know oder Elektro Guzzi etwa – 16 Locations in den Gürtelbögen. Mit Konzerten, DJ-Sets und Lesungen. Der Eintritt ist traditionell frei. Seit 1998 gibt es nun schon den Gürtel-Nightwalk. Die SPÖ-Gemeinderäte Nurten Yilmaz, Heinz Vettermann und Kurt Stürzenbecher hatten diesen damals initiiert, um junge Künstler und Gastronomen zu unterstützen. „Der Nightwalk gehört heute zur Wiener Kulturszene wie die Festwochen oder das Donauinselfest“, befindet Stürzenbecher. Die Finanzierung erfolgt neben der SPÖ durch das EU-Programm Urban Wien – Gürtel plus, das sich mit der Wiederbelebung von Großstadtvierteln beschäftigt.

Zwischen 1995 und 1999 wurden mit Unterstützung dieses Programms mehr als 60 Projekte umgesetzt: Unter anderem wurden damit die Errichtung von Lokalen wie dem Rhiz, Chelsea oder dem Café Carina gefördert – heute die Schauplätze des Nightwalks.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.08.2013)

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