Was Bettler und Polizisten (nicht) dürfen

Bettler Polizisten
Bettler Polizisten(c) www.BilderBox.com (www.BilderBox.com)
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Die Wiener Bettellobby stellt eine Broschüre vor, die über die Rechte von Bettlern aufklären soll.

Wien/Apa. „Betteln erlaubt“. Das ist der Titel einer neuen Broschüre, mit der die Wiener Bettellobby Bettler über ihre Rechte und Geber über Unterstützungsmöglichkeiten informieren will. Vorgestellt wurde das Druckwerk am Freitag vor der Landespolizeidirektion im Rahmen des von den Grünen initiierten Kulturprogramms „Wienwoche“.

„1500 bis 2000 Strafen werden alljährlich in Wien wegen Bettelei verhängt“, sagt Bettellobbysprecher Ferdinand Koller. Die Pönalen betrügen zwischen 70 und 700 Euro. Viele gingen ins Gefängnis, weil sie nicht bezahlen könnten. Der Verfassungsgerichtshof habe erst im vergangenen Jahr festgehalten, dass Betteln grundsätzlich erlaubt sei. Kollers Befund: „Die Rechtslage und die Polizeipraxis verhindern, dieses Recht auf Wiens Straßen auszuüben. Dagegen wenden wir uns.“

Kasperltheater-Dramolett

Die Idee zur Broschüre entstand, nachdem sich Bürger bei der Bettellobby gemeldet hätten, die über das Vorgehen der Exekutive gegenüber Bettlern klagten. Daraufhin habe man Strafbescheide überprüft und tatsächlich mehrere Missstände entdeckt. Um dies zu verdeutlichen, inszenierte die Bettellobby bei der Präsentation der Broschüre ein Kasperltheater-Dramolett aus Versatzstücken originaler Strafverfügungen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.09.2013)

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