Beben in Ostösterreich: Stärke 5,3 vor 41 Jahren

Beben Ostoesterreich Staerke Jahren
Beben Ostoesterreich Staerke Jahren(c) APA
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Das stärkste Beben der jüngeren Vergangenheit in Ostösterreich richtete 1972 beträchtliche Schäden an. Blickt man weiter zurück, findet man noch heftigere Beben in Österreich.

Das Erdbeben, das man am Mittwochabend in Ostösterreich deutlich spürte, war mit einer Magnitude von 4,2 für die Region relativ stark. Das letzte stärkere Erdbeben ereignete sich in Ostösterreich vor 41 Jahren. Die Erdstöße erreichten am 16. April 1972 eine Stärke von 5,3 auf der Richterskala. Verletzt wurde zwar niemand, aber die Schäden waren beträchtlich. Das Epizentrum lag in der Buckligen Welt, in Seebenstein, doch die Erschütterungen waren auch damals bis Wien zu spüren.

In Guntramsdorf und in Schwarzau stürzten zwei ältere Gebäude ein, zwei Eisenkreuze fielen von den Türmen der Kirche. In Katzelsdorf brach eine Statue vom Kirchturm ab, auch die Kirche in Seebenstein erlitt beträchtlichen Sachschaden. In Wiener Neustadt musste die Bundesstraße stundenlang gesperrt werden, weil man mit der Beseitigung von Gebäudetrümmern beschäftigt war. Im Dom fielen während des Gottesdienstes Mauerteile herab, parkende Autos wurden durch Bauteile beschädigt.

Schäden auch in Wien

In Wien dauerten die stärksten Bodenbewegungen damals fünf Sekunden, sie gelten in der Bundeshauptstadt als die heftigsten des 20. Jahrhunderts. Die Feuerwehr musste hunderte Male ausrücken, um eingestürzte Rauchfänge und herabgefallene Dachziegel zu beseitigen. Zwanzig Meter der Balustrade an der Universität Wien stürzten ebenfalls in die Tiefe.

Das historisch stärkste Erdbeben in Gesamt-Österreich gab es laut Rekonstruktion der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) im Jahr 1201 mit einer Magnitude von 6,1 (nach Richter), es hatte sein Epizentrum bei Katschberg in Kärnten.

Weitere schwere Erdbeben in Österreich (eine Auswahl):

  • 1267 Steiermark, Epizentrum Kindberg, Magnitude 5,4: dürftige Berichte über Schäden
  • 1590 Niederösterreich, Epizentrum Riederberg, Magnitude 5,8: schwere Zerstörungen auch in Wien, zeitgenössische Berichte über mehrere Todesopfer
  • 1670 Tirol, Epizentrum Hall, Magnitude 5,2: Berichte über viele Obdachlose
  • 1689 Tirol, Epizentrum Innsbruck, Magnitude 5,2: beim Einsturz eines Wirtshauses sterben in Innsbruck zehn Personen
  • 1927 Niederösterreich, Epizentrum Schwadorf, Magnitude 5,2: in Schwadorf sämtliche Gebäude beschädigt, auch Nachbarorte betroffen
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(APA/Red.)

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