Synagoge und Gedenktafel beschmiert

(c) Clemens Fabry
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Antisemitische Vorfälle in Wien und Salzburg. In den vergangenen Monaten gab es schon mehrere ähnliche Vorfälle zu vermelden.

Salzburg/Wien. Der 75. Jahrestag der Novemberpogrome am 9.November war nicht nur ein Tag, an dem zahlreiche Institutionen der Vorfälle im Jahr 1938 gedachten – es war offenbar auch ein Tag, der Menschen zu antisemitischen Aktionen motivierte. So wurde etwa die Synagoge in der Salzburger Lasserstraße beschädigt – die Gegensprechanlage wurde mit schwarzer Farbe besprüht und mit Superkleber beschädigt. Laut Hermann Rechberger, Leiter des Salzburger Landesamts für Verfassungsschutz, habe es in den vergangenen Monaten schon mehrere ähnliche Vorfälle, Beschmierungen und verklebte Schlösser – nicht nur an jüdischen Einrichtungen – gegeben.

Zudem waren Mitte Oktober in Salzburg neun „Stolpersteine“ – in den Boden eingelassene Gedenksteine zur Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus – beschmiert und beschädigt worden. Ein Verdächtiger ist bereits in Haft – und geständig, für mehrere Schmierereien verantwortlich zu sein. Das Motiv soll laut Rechberger Judenhass gewesen sein. Ob der aktuelle Fall an der Synagoge von Personen aus dem Umfeld des Verdächtigen verübt wurde, ist derzeit noch nicht klar. Die Ermittlungen sind noch im Laufen.

Hakenkreuz an Gedenktafel

Einen judenfeindlichen Vorfall gab es in der Gedenknacht zum Pogrom am 9.November auch in Wien. So berichtet die evangelische Verklärungskirche in der Leopoldstadt per Aussendung, dass in eine Gedenktafel für die jüdischen Opfer des NS-Regimes ein Hakenkreuz ins Messing eingeritzt wurde, dazu auch die Worte „Heil“ und „Hitler“. Die Pfarrgemeinde hat bereits eine Anzeige gegen unbekannt erstattet. (eko)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.11.2013)

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