Wörtherseebühne: Land Kärnten löst Vertrag

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Archivbild: Die "Starnacht am Wörthersee", vergangenen Juli im ORF übertragen.ORF
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Das Land Kärnten wird aus der Wörtherseebühne aussteigen. Kulturlandesrat Wolfgang Waldner hat heute die einseitige Lösung des Vertrages angekündigt.

Das Land Kärnten will mit der verlustbringenden Wörtherseebühne nichts mehr zu tun haben. "Wir haben heute im Seebühnenausschuss angekündigt, den Vertrag mit den Kärntner Messen und Stadt Klagenfurt einseitig zu kündigen", bestätigt Kulturlandesrat Wolfgang Waldner (ÖVP) der "Presse".

Die Kündigung des Vertrages muss kommenden Dienstag (17. Dezember) erst in der Regierungssitzung formell beschlossen werden. Waldner geht davon aus, dass die Landesregierung dem zustimmen wird. Die Kündigungsfrist für das Land läuft damit bis Ende 2014. Wird bis dahin kein Käufer gefunden, muss es für die 500.000 Euro Verwertungskosten für die Verschrottung der Bühne aufkommen. Weiters koste die Instandhaltung der Bühne bis dahin zwischen 70.000 bis 80.000 Euro, schätzt Waldner.

Stadt legt sich quer

Ursprünglich wollte Waldner den Vertrag einvernehmlich mit den Kärntner Messen und der Stadt Klagenfurt lösen. Dadurch wäre die Verantwortung für die Bühne vom Seebühnenausschuss an den derzeitigen Betreiber, die Kärntner Messen, übergegangen. So bleiben die Entscheidungen bis Ende 2014 beim Ausschuss, in dem je zwei Vertreter von Stadt und Land sitzen.

Laut Waldner hätte Klagenfurts Vizebürgermeister Albert Gunzer (FPÖ) eine einstimmige Auflösung verhindert. Gunzer legte auf APA-Anfrage seine Sicht der Dinge dar: "Die Stadt ist mit der Verschrottung nicht einverstanden." Er gestand zu, dass sein Abstimmungsverhalten eine Verschrottung nicht verhindern wird können, blieb aber dabei: "Ich trage den Beschluss nicht mit. Ich will, dass Bespielungen weiter stattfinden und verhindern, dass 500.000 Euro Steuergeld versenkt werden." Gunzer ist auch Finanzreferent der Stadt sowie Aufsichtsratschef der Kärntner Messen. Er würde am liebsten die Bühnen in öffentlicher Hand sehen und sie an Private zur Bespielung vermieten.

Das Land lehnt es aber ab, die Bühne weiter zu behalten. Daher wird auch der Vertrag gekündigt. Ob die Stadt dann die Bühne kaufen würde, wollte Gunzer nicht sagen. "Das sind Spekulationen." Er meinte jedoch, dass es sich lohne, die 80.000 Euro jährlich für den Erhalt der Bühne auszugeben. "Da wird die Wirtschaft angekurbelt."

Käufer gesucht

Abgesehen vom Ausstieg des Landes, läuft derzeit noch ein Verkaufsprozess für die Anlage. Die Ausschreibungsfrist, die ursprünglich am 5. Dezember geendet hätte, war bis 31. Dezember verlängert worden. Sollte sich ein Käufer finden, muss er sich verpflichten, die Bühne zu bespielen. Subventionen hat das Land bereits kategorisch ausgeschlossen. Weiters muss er 500.000 Euro für eine eventuelle Verschrottung der Bühne, sollte das Projekt scheitern, hinterlegen.

(win/APA)

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