ÖBB-Familienkarte: Vergünstigung auf zwei Kinder begrenzt

Kinder im Zug
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Ein Nachteil für Mehrkindfamilien stößt auf Kritik, die ÖBB verteidigen den Tarif. Unverändert bleibt, dass Kinder bis zu sechs Jahren gratis fahren dürfen.

Wien. Wer ab Jänner 2014 mit der neuen ÖBB-Vorteilskarte für Familien günstiger fahren will, sollte nicht mehr als zwei Kinder haben. Denn mit der Neuregelung wird, wie von den ÖBB bestätigt wird, der günstigere Tarif auf maximal zwei Kinder beschränkt. Eltern mit mehreren Kindern haben sich an die „Presse“ gewandt, jetzt äußert auch ÖVP-Frauenchefin Dorothea Schittenhelm ihren Unmut. Arbeiterkammer-Präsident Rudolf Kaske beklagt generell, die neuen ÖBB-Tarife seien „nicht durchschaubar“.

Die ÖBB stehen trotz der Kritik zum neuen Familientarif, der „flexibler“ sei. Unverändert bleibt, dass Kinder bis zu sechs Jahren gratis fahren dürfen. Neu ist, dass künftig mit der Familienkarte nur zwei Kinder im Alter von 6 bis 14 Jahren ÖBB-Züge gratis benützen dürfen, für weitere Kinder wird der halbe Fahrpreis fällig. In der ÖBB-Presseabteilung wurde der „Presse“ erläutert, das bisherige Modell der Familienkarte sei zu „steif“. Künftig könnten nicht nur die eigenen Kinder mit den Eltern, sondern etwa auch eine mitreisende Freundin oder die Oma mit dem Enkelkind günstig fahren. Das entspreche der Lebensrealität etwa von Patchworkfamilien. Familien mit mehreren Kindern könnten eventuell günstigere Gruppentarife nützen.

Ministerin steht zum neuen ÖBB-Tarif

Verkehrsministerin Doris Bures (SPÖ) steht auf „Presse“-Anfrage zum ÖBB-Modell: Ihr sei es wichtig, dass es bei der neuen ÖBB-Tarifgestaltung günstige und unkomplizierte Angebote für Familien gebe, damit noch mehr Familien die umweltfreundliche Bahn nutzen. Die neue „Vorteilscard Family“ bringe viele Vorteile: So sei kein Verwandtschaftsverhältnis mehr nachzuweisen. Die Arbeiterkammer, bei der 2014 Wahlen stattfinden, kritisierte, Bahnreisen sei „schwerer planbar“. Ratespiele gehörten in die ORF-Millionenshow, meinte AK-Chef Kaske. (ett)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.12.2013)

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