Verkehrslage in Kärnten leicht entspannt

APA/EPA/EXPA/JUERGEN FEICHTER
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Die Hauptverkehrsrouten bei Bahn und auf der Straße sind noch eingeschränkt aber doch wiedre offen. Ein Krisenstab tagt in Klagenfurt.

In Kärnten hat sich Samstagvormittag die verkehrstechnische Lage nach den massiven Schneefällen der vergangenen Stunden etwas entspannt. Die Autobahnen waren frei befahrbar und die ÖBB könnte einige am Freitag gesperrte Streckenteile befahren. Auch die Ortschaft Heiligenblut (Bezirk Spittal) war nach einer Nachtsperre ab 8.00 Uhr wieder über die Mölltal Bundesstraße (B 107) erreichbar.

Auch in Osttirol ist die Situation vorerst "leicht entspannt". Derzeit seien aber keine Hubschrauberflüge möglich, um sich aus der Luft ein Bild der Lage zu machen, sagte Bezirkshauptfrau Olga Reisner am Samstag. Nach wie vor waren mehrere Gemeinden von der Außenwelt abgeschnitten. Vorerst nicht erreichbar waren unter anderem das Defereggental, Prägraten, das Villgratental und Untertilliach. "In allen betroffenen Gemeinden wurde aber eine Einsatzleitung eingerichtet", erklärte Reisner. Die lokalen Lawinenkommissionen würden die Lage an Ort und Stelle einschätzen. Zudem sei in allen von der Außenwelt abgeschnittenen Gemeinden eine Grundversorgung wie auch medizinische Versorgung gewährleistet.

Zahlreiche Stromausfälle

Für Samstag und Sonntag waren jedoch vor allem in Oberkärnten noch einige Niederschläge prognostiziert. In tieferen Lagen setzte Regen ein. Durch den Regen, der auf den Schnee fiel und dadurch einige Bäume knickte, kam es über das Bundesland verteil zu einigen Stromausfällen. "Derzeit sind etwa 3000 Haushalte ohne Strom", sagte Josef Stocker vom Energieversorger Kelag.

In der vergangenen Nacht sei es vor allem zu Ausfällen vom Ossiacher See bis ins Rosental gekommen. Am Vormittag wurden Probleme aus dem Gailtal, dem Drautal und dem Mölltal gemeldet. "Wir arbeiten laufen an der Behebung der Schäden. Wie sich die Situation weiterentwickelt, ist schwer einzuschätzen", erklärte Stocker.

In Osttirol kam es laut "Tinetz AG" vorerst zu keinen größeren Stromausfällen. Das liege unter anderem daran, dass der Boden wegen der tiefen Temperaturen gefroren sei und dadurch kaum Gefahr von umstürzenden Bäumen ausgehe. Hingegen könnten in den kommenden Stunden Stromleitungen bei Lawinenabgängen beschädigt werden.

ÖBB auf Notbetrieb

Die ÖBB hat nach dem Zusammenbruch des Bahnverkehrs am Freitag den Verkehr zwischen Klagenfurt und Villach wieder aufgenommen. Auch zwischen Villach und Spittal verkehrten wieder Züge. "Allerdings nur im Notbetrieb", sagte ÖBB-Sprecher Christoph Posch zur APA. Die Tauernstrecke in Richtung Salzburg blieb wegen Lawinengefahr weiterhin gesperrt. Ebenso geschlossen werden musste die Tauernschleuse. Geschlossen blieb bis auf Weiteres auch die Bahnverbindung in Richtung Italien.

In Richtung Slowenien war geplant, die Strecke Samstagmittag wieder freizugeben. Auch von Spittal nach Lienz könnten heute eventuell wieder Zuge fahren. Weiterhin geschlossen blieb die Verbindung Klagenfurt-Rosenbach sowie die Gailtalbahn.

A 10 wieder befahrbar

In Kärnten waren zwar etliche Passstraßen und Nebenverbindungen gesperrt, auf den Autobahnen gab es vorerst aber keine Probleme. "Es hat sich vorerst beruhigt, das kann sich aber wieder ändern", sagte ein Sprecher des ÖAMTC. Am Freitag musste die Tauernautobahn (A 10) wegen hängen gebliebener Fahrzeuge bei Spittal für mehrere Stunden gesperrt werden. Die Autobahn war erst ab Mitternacht wieder frei befahrbar.

Die Ortschaft Heiligenblut war mittlerweile auch wieder erreichbar. "Wenn tagsüber entsprechend viel Schnee fällt, ist aber eine neuerliche Nachtsperre möglich", sagte Bürgermeister Josef Schachner zur APA.

In Klagenfurt tritt um 10.00 Uhr in der Landesalarm- und Warnzentrale (LAWZ) ein Krisenstab zusammen. Teilnehmen werden u.a. Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ), Militärkommandant Walter Gitschthaler sowie Landesfeuerwehrkommandant Josef Meschik.

(APA)

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