Vergiftete Pferde: Zweites Tier musste eingeschläfert werden

Zwei Pferde sind tot, aber die meisten Tiere sind nach der Vergiftung auf dem Weg der Besserung - Symbolbild
Zwei Pferde sind tot, aber die meisten Tiere sind nach der Vergiftung auf dem Weg der Besserung - SymbolbildAPA/Gindl
  • Drucken

Derzeit werden Futterproben untersucht, die Ergebnisse werden in etwa 14 Tagen vorliegen. Indes trifft der finanzielle Schaden den Reitstallbesitzer schwer.

Nach der Vergiftung von zehn Pferden in einem Reitstall im burgenländischen Andau (Bezirk Neusiedl am See) ist ein weiteres der erkrankten Tiere verendet. Eine Stute musste eingeschläfert werden, sagte Reitstallbesitzer Helmut Altmann am Dienstag. Damit sind insgesamt bereits zwei Tiere gestorben. Die Ermittlungen zur Feststellung der Ursache für die Vergiftungssymptome laufen inzwischen auf Hochtouren.

Das Dienstagvormittag eingeschläferte Pferd hatte laut Angaben der Veterinärmedizinischen Universität Wien an lebensbedrohenden Komplikationen durch die lang anhaltende Darmverstopfung gelitten. Derzeit werden sechs Tiere an der Universitätsklinik für Pferde der Vetmeduni Vienna medizinisch betreut. Vier von ihnen befänden sich in einem guten medizinischen Zustand und seien auf dem Weg der Besserung. Zwei weitere Tiere bräuchten noch Behandlung, ihr Zustand sei jedoch befriedigend, hieß es.

Nun bemühe man sich darum, die Pferde anzufüttern, damit sich das Verdauungssystem wieder stabilisiert und die Darmaktivität normalisiert. Auch das am Freitag operierte Pferd sei wohlauf. Etwa 14 Tage dürfte es laut Auskunft der Polizei dauern, bis klar ist, wodurch die Symptome bei den Reitpferden ausgelöst wurden. Im Stall waren am Montag Proben jenes Futtermittels gezogen worden, das für die Tiere bestimmt war. Die Proben werden derzeit von der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) untersucht.

"Ich will noch gar nicht daran denken ..."

Zwei Pferde haben die Vergiftung eben nicht lebend überstanden. Dem Reitstallbesitzer setzen auch die materiellen Folgen zu: Der entstandene finanzielle Verlust sei kaum zu bewältigen. "Ich will noch gar nicht daran denken, was das alles ausmacht", meinte Altmann.

Vorige Woche hatten sukzessive immer mehr Pferde Anzeichen einer Vergiftung gezeigt. "Der Tierarzt war Tag und Nacht da", schilderte Altmann, der auch Obmann des Reitclubs Andau ist. Die Pferde, denen es etwas besser gehe, dürften wohl noch ein, zwei Tage in der Tierklinik bleiben müssen.

Nun müsse er erst einmal das Geld für die Behandlung aufbringen. Die täglichen Kosten dafür könnten, abhängig von der Zahl der benötigten Injektionen, 1.500 bis 2.800 Euro ausmachen, schätzt Altmann. Eine Operation könne um die 4500 Euro kosten, die Nachbehandlung nicht eingerechnet. Eine Versicherung für die Tiere sei "nicht leistbar", nicht einmal für den Deckhengst, meinte der Reitstallbesitzer.

Insgesamt waren zwölf Reitpferde von Vergiftungserscheinungen geplagt worden. Die Tiere hätten gescharrt und einen apathischen Blick gehabt - anders als bei einer herkömmlichen Kolik. Zwei überstanden die Erkrankung etwas besser als die anderen: "Das waren jüngere Pferde, die haben sich am nächsten Tag gut erholt."

Freunde aus dem Reitclub haben inzwischen einen Spendenaufruf gestartet. "Um die notwendigen Kosten zu decken und die Pferde bald wieder gesund nach Hause holen zu können, werden finanzielle Mittel im fünfstelligen Eurobereich benötigt", hieß es darin. Der Verein Pfotenhilfe hat eine Ergreiferprämie von 500 Euro ausgesetzt, um einen möglichen Täter ausfindig zu machen.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

SPANISCHE HOFREITSCHULE: STALLBURG
Österreich

Vergiftete Pferde: Vier Tiere auf dem Weg der Besserung

Acht der vergifteten zehn Pferde im Burgendland werden im Spital betreut. Vier von ihnen befinden sich bereits wieder auf dem Weg der Besserung.
Pferd.
Österreich

Burgenland: Zehn Pferde im Bezirk Neusiedl am See vergiftet

In Neusiedl am See wurden zehn Pferde vergiftet. Ein Tier ist bereits tot, sieben Pferde wurden in die Tierklinik nach Wien gebracht.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.