Wien: Zwei Tote durch Unwetter am Nachmittag

Kellerüberflutungen im Bezirk Mürzzuschlag.
Kellerüberflutungen im Bezirk Mürzzuschlag.APA (ERNST WEISS)
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Der Hitze folgten am Donnerstag heftige Unwetter. In Wien stürzte ein Kran auf die Wache der Hauptfeuerwehr, der Kranfahrer starb. Eine 60-jährige Frau wurde von einem Baum erschlagen.

Schwere Unwetter mit Sturmböen bis zu 123 km/h und heftigen Niederschlägen sind am Donnerstagnachmittag über Ostösterreich niedergegangen. In Wien kamen zwei Personen ums Leben, es gab zahlreiche Verletzte. Feuerwehr und Rettung standen im Dauereinsatz. In Wien brach der Verkehr zusammen, am Flughafen in Schwechat war für eine Stunde kein Starten und Landen möglich. Das Konzert von Barbra Streisand vor dem Schloss Schönbrunn musste vorerst abgesagt werden. Am Donauinsel-Festgelände gab es ebenfalls Schäden. Betroffen waren auch Ober- und Niederösterreich.

Kranfahrer in Wien getötet

Die Gewitter- und Sturmfront hat die Bundeshauptstadt kurz vor 17.00 Uhr erreicht. Am Hof in der Innenstadt stürzte ein Baukran direkt auf die Hauptfeuerwehrwache. Dabei kam der Kranführer ums Leben.

Frau von Baum erschlagen

Beim Ruderclub am Dampfschiffhaufen in der Donaustadt erschlug ein Baum eine 60-jährige Frau, ein 40-jähriger Mann wurde schwer verletzt. Der Sturm verwüstete Teile des Donauinsel-Festgeländes, auch Bühnen zog er in Mitleidenschaft.

Das erste Österreich-Konzert von Barbra Streisand musste für Donnerstag "aus baupolizeilichen Gründen" abgesagt werden. Ob der Auftritt am Freitag nachgeholt werden kann, war offen.

Behinderung des Verkehrs

"Chaotische Zustände" herrschten laut ÖAMTC im Straßenverkehr. Es staute in ganz Wien auf allen Hauptverkehrsrouten, hieß es in der Informationszentrale des Autofahrerclubs. Seit 18.00 Uhr habe sich die Zahl der Unfälle drastisch erhöht, hieß es beim ARBÖ. "Wien steht", so der Kommentar. Für Strecken, die normalerweise in einer halben Stunde befahren werden, mussten Pkw-Lenker zwei Stunden einplanen.

Zu Problemen kam es auch auf allen Bus- und Straßenbahn-Linien. Beschädigte Leitungen beeinträchtigen laut Österreichischen Bundesbahnen den Zugverkehr: Die Wiener S-Bahn wurde abschnittsweise eingestellt.

Schwechat: Zahlreichen Verzögerungen

Am Airport Wien in Schwechat war von 17.01 bis 17.35 Uhr kein Landen und Starten möglich. Da die Unterbrechung in die Abendspitzen fiel, kam es zu zahlreichen Verzögerungen. Auch nach der Landung mussten Passagiere und Personal längere Zeit in den Maschinen ausharren.

Unwetter in Niederösterreich

Auch in Niederösterreich gingen schwere Gewittern nieder. Mehr als 250 Feuerwehren standen in 18 Bezirken im Einsatz um umgestürzte Bäume von den Straßen zu entfernen, überflutete Keller auszupumpen oder abgedeckte Dächer zu sichern. Gegen 19.00 Uhr hatte sich die Wettersituation "maßgeblich beruhigt".

Besonders stark betroffen waren die Bezirke St. Pölten, Tulln, Baden, Korneuburg und Wiener Neustadt. Am Altarm der Donau bei Greifenstein (Bezirk Tulln) gerieten mehrere Schwimmer und Boote in Seenot. Alle Personen wurden von den Einsatzkräften in Sicherheit gebracht.

Bergungen am Neusiedler See

Im Burgenland konzentrierten sich die Gewitter zunächst auf den Bezirk Eisenstadt-Umgebung. Am Neusiedler See mussten einige Bootsbergungen durchgeführt werden.

In Oberösterreich waren die südlichen Bezirke von den Unwettern betroffen. Es gab Schäden, blockierte Straßen und Bahnstrecken, überflutete Keller und einen Waldbrand. Tirol, Salzburg und die Steiermark sind schon am Mittwoch und Donnerstagvormittag von schweren Unwettern heimgesucht worden. Heftige Niederschläge haben Keller überschwemmt, Muren blockierten Straßen, Hagelkörner zerstörten Hausdächer. Noch dramatischer waren die Folgen des Unwetters in der Schweiz und in Deutschland, wo zwei Todesopfer zu beklagen waren. (APA/Red.)

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