Gesundheit: HPV-Impfung: Rückzieher bei Empfehlung

Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs wird mit Todesfall in Verbindung gebracht. Krebshilfe setzt Empfehlung aus.

Wien(jule/APA). Die Diskussion über die Wirksamkeit der Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs ist neu aufgeflammt. Kritiker warnen vor Nebenwirkungen und bezweifeln die Wirksamkeit der 624 Euro teuren Impfung. Sie schütze nur vor 70 Prozent der Krebs auslösenden Viren, es gebe keine Langzeitstudien und sie werde Kindern empfohlen, ohne für diese getestet worden zu sein. Der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit wurden acht Nebenwirkungen gemeldet, von Fieber bis zum Lungeninfarkt. Die europäischen Arzneimittelbehörde hat 18 schwerwiegende Zwischenfälle registriert.

Nun hat die Krebshilfe ihre Informationskampagne über die HPV-Impfung gestoppt. Es gebe keinen Anlass zur Panik, man werde die Impfung aber nicht weiter empfehlen bis der Tod einer 19-Jährigen im Oktober 2007 geklärt ist. Sie war drei Wochen nach der Impfung an Atemlähmung gestorben. Eine 15-Jährige wurde mit Entzündungen im Stammhirn und Rückenmark auf die Intensivstation eingeliefert. Die behandelnde Ärztin: „Es kann nach jeder Impfung zu immunologischen Reaktionen kommen; es wäre unseriös zu sagen, die HPV-Impfung war Auslöser.“

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.01.2008)

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