Franz Lang neuer Leiter des Bundeskriminalamts

APA (Archiv/Pfarrhofer)
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Der bisherige stellvertretende Generaldirektor für die Öffentliche Sicherheit wurde als Nachfolger von Herwig Haidinger als BK-Direktor präsentiert.

Innenminister Günther Platter hat am Freitagvormittag die Bestellung von General Franz Lang als Direktor des Bundeskriminalamts (BK) offiziell gemacht. Mit 1. Juli 2008 wird Lang seine neue Position übernehmen.

Der Salzburger setzte sich im Ausschreibungsverfahren gegen sieben Konkurrenten, darunter den noch bis 3. Februar amtierenden BK-Direktor Herwig Haidinger, durch. Dessen Vertrag war nach fünfjähriger Laufzeit nicht mehr verlängert worden.

Herwig Haidinger hatte als erster Direktor das Bundeskriminalamt aufgebaut. Bereits im vergangenen Sommer hatte Platter ihm mitgeteilt, dass er seinen Vertrag nicht zu verlängern gedenke. Eine Anrufung der Beschwerdekommission bleib für Haidinger erfolglos. Er bewarb sich im Zuge der Ausschreibung ebenfalls um seinen Posten neu, wurde aber erwartungsgemäß nicht berücksichtigt.

Platters Vorschusslorbeeren für Lang

Lang genieße breite Anerkennung weit über das Innenressort hinaus, hohes Ansehen unter seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und besitze umfangreiche Auslandserfahrung, sagte Platter.

Der General werde die Vorbereitungsarbeiten und die Durchführung der Euro 2008 noch als Bereichsleiter und stellvertretender Generaldirektor betreuen und sich mit 1. Juli 2008 der neuen Funktion als Leiter des Bundeskriminalamtes widmen. Die Leitung des täglichen Dienstbetriebes des Bundeskriminalamtes wird bis zur endgültigen Übernahme der Führungsarbeit durch Lang die gegenwärtige Stellvertreterin Andrea Raninger übernehmen.

Scharfe Worte Haidingers zum Abschied 

Der Umgang mit ihm sei "äußerst schäbig" gewesen, sagte Haidinger zu seinem Abgang am 3. Februar: Es habe "kein Danke, keine Auszeichnung, nichts gegeben", und das trotz großer Erfolge wie zum Beispiel der weltweit einzigartigen Strategievereinbarung, so Haidinger. Als Grund für seine Absetzung vermutet Haidinger, dass er Ermittlungen nicht in die von ÖVP-Ministern gewünschte Richtung gelenkt habe. "Es hat eine ganze Reihe von Wünschen und Anliegen von ÖVP-Ministern gegeben. Wenn die Umsetzung dieser Wünsche Korrumpierung bedeutet, mache ich da nicht mit", präzisierte Haidinger.

Details zu den Fällen wollte Haidinger nicht nennen, unter Hinweis auf die Amtsverschwiegenheit. Es sei aber um die Causa BAWAG gegangen. Dem Vernehmen nach sind solche Anschuldigungen bereits bekannt, das BIA soll diese auch schon seit längerem untersuchen. Von der "ÖVP im Innenministerium bin ich schwer enttäuscht, dass man mit so einem Ansinnen überhaupt an mich herangetreten ist", sagte der Kriminalist. Über die Art des Ansinnens äußerte sich Haidinger unter Hinweis auf die Amtsverschwiegenheit nicht.

Das Innenministerium wollte Haidingers Aussagen am Freitag nicht kommentieren. Haidinger werde sich um Forschungsaufgaben für die Exekutive bei der Sicherheitsakademie kümmern.

Zur Person: Franz Lang

Geboren am 14. November 1958 in Eben im Pongau geboren, lebt in Lebensgemeinschaft und hat drei Kinder.

1979: Gendarmerie-Grundausbildung,
1987: Offiziersausbildung in der Sicherheitsakademie.
1989: Abteilungskommando in Hallein
1994: Stellvertretender Leiter der Kriminalabteilung des Landesgendarmeriekommandos für Salzburg, ab 2000 dessen Chef.
2003 wechselte er als stellvertretender Sektionschef und Leiter der Bereiche Organisation, Dienstbetrieb und Einsatzangelegenheiten in die Generaldirektion für die Öffentliche Sicherheit, wo er 2005 Stellvertreter des Generaldirektors wurde.

(APA)

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