Papst ruft 43-Jährigen als Weihbischof

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ERZDIÖZESE WIEN. Pfarrer Stephan Turnovszky wird Nachfolger Helmut Krätzls.

vatikanstadt/WIEN (d.n./kap).Zuletzt ging alles plötzlich sehr rasch. Vor zwei Wochen tagte die Bischofskongregation im Vatikan. Und sprach sich für den 43-jährigen Stephan Turnovszky als Wiener Weihbischof aus. Papst Benedikt XVI. unterzeichnete das Ernennungsdekret, gestern, Donnerstag, platzte das Bulletin des Heiligen Stuhls in die gerade tagende Frühjahrskonferenz der Bischöfe. Die „Presse“ hatte exklusiv bereits am 9. Jänner berichtet, dass der Badener Pfarrer vor diesem Karrieresprung steht.

Turnovszky war der erklärte Favorit Kardinal Christoph Schönborns. Er folgt Helmut Krätzl, dessen Rücktrittsgesuch (laut Kirchenrecht mit Erreichen des 75.Lebensjahres einzubringen) Benedikt XVI. gestern angenommen hat. Der Termin der Weihe im Wiener Stephansdom steht wegen der vielen (auch internationalen) Verpflichtungen des Kardinals noch nicht fest. Derzeit wird Mitte April angepeilt.

Kardinal Schönborn reagierte erwartungsgemäß erleichtert auf die Nachricht aus Rom: „Ich bin sehr froh, dass ein guter Seelsorger ernannt worden ist.“ Immerhin musste der Erzbischof mehr als zwei Jahre auf die Entscheidung warten.

Turnovszky wollte der „Presse“ gestern noch kein Interview geben. In einem Gespräch mit der Katholischen Presseagentur erklärte er, sich auf die neue Aufgabe zu freuen. Er danke vor allem Papst und Kardinal Schönborn für das in ihn gesetzte Vertrauen.

„Mit ganzem Herzen Pfarrer“

Er sei mit ganzem Herzen Pfarrer – die Ernennung zum Bischof erlebe er aber als „Anruf Christi“. Daher habe er „im Blick auf Maria“ sein Jawort gegeben.

Im Bischofsrat müssen die Kompetenzen nun neu verteilt werden. Turnovszky soll neben Weihbischof Franz Scharl den Kardinal im Tagesgeschäft unterstützen. Daneben hat aber Krätzl zugesagt, weiter seelsorgliche Termine in der Erzdiözese Wien wahrzunehmen. Er ist vor allem als Firm-Spender regelmäßig „ausgebucht“.

Turnovszky hat zuerst Chemie studiert und war zweieinhalb Jahre als Techniker tätig. Mit 28 Jahren trat er ins Priesterseminar ein. Im Sucher Seite 39

AUF EINEN BLICK

Stephan Turnovszky, Pfarrer in Baden, folgt Helmut Krätzl als Wiener Weihbischof nach. Papst Benedikt XVI. unterzeichnete jetzt das Ernennungsdekret.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.03.2008)

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