Briefträger hortete 24.000 Briefe in seiner Wohnung

Seit 2006 stellte ein Postzusteller insgesamt 24.000 Briefe nicht zu. Die Post spricht von einem tragischen Einzefall, der Mann sei überfordert gewesen.

Ein 49-jähriger Postzusteller aus der Südoststeiermark soll im Zeitraum von 2006 bis 2014 rund 24.000 Briefe und Sendungen nicht zugestellt haben. Stattdessen soll er die Poststücke in seiner Wohnung gestapelt haben. Der offenbar überforderte Mann wurde angezeigt.

"Der Mann gab an, psychisch angeschlagen und hohen Arbeitsdruck ausgesetzt gewesen zu sein", berichtete Chefinspektor Franz Lafer von der Polizeiinspektion Feldbach. Erst als sich die Beschwerden in dem Zustellrayon häuften und die Post nachforschte, konnte sie den "Briefschwund" klären: Die vermissten Sendungen wurden in ganzen Stapeln von Poststücken in der Wohnung des 49-Jährigen gefunden.

"Der Mann hat 0,5 Prozent nicht zugestellt", erklärte Philipp Teper von der Österreichischen Post AG den Umstand, dass das Vorgehen des Angestellten lange nicht aufgefallen war. Teper sprach von einem "tragischen Einzelfall". Der Mann sei schon im Vorfeld gesundheitlich beeinträchtigt gewesen. Er wurde wegen Amtsmissbrauchs angezeigt und vom Dienst suspendiert.

Die Briefe wurden laut Chefinspektor Lafer ungeöffnet sichergestellt und befinden sich bei der Landespostdirektion in Graz. "Es muss noch mit den Behörden abgesprochen werden, ob die Sendungen als Beweismaterial benötigt werden. Sollte das nicht der Fall sein, wird die Post selbstverständlich zugestellt", sagt Post-Sprecher Teper.

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