Salzburg: Lage in Hochwassergebieten entspannt sich

Die Salzach-Brücke in Mittersill am Donnerstag
Die Salzach-Brücke in Mittersill am DonnerstagAPA/EXPA/ JFK
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40 bis 50 Menschen sind im Bundesland Salzburg noch in Tälern eingeschlossen, die Pegel gehen aber überall zurück. Nun beginnt das Aufräumen.

Die Lage in den Hochwassergebieten Salzburgs hat sich entspannt. Heftige Regenfälle hatten am Donnerstag für Probleme gesorgt. "Die Pegel gehen überall zurück, die Wetter- und die hydrographischen Prognosen geben Entwarnung. Im Prinzip geht es jetzt ums Aufräumen", sagte Markus Kurcz vom Katastrophenschutzreferat des Landes am Freitag. Schwere Schäden durch Wasser und Muren werden allerdings aus einigen Tälern des Oberpinzgaus gemeldet.

Am Freitagvormittag waren immer noch rund 40 bis 50 Menschen in mehreren Tälern eingeschlossen. "Zum Teil sind es Touristen, die mit ihren Autos in das Tal gefahren sind, jetzt aber vor unpassierbaren Straßenstellen stehen. Es ist aber niemand gefährdet, und alle hatten eine Möglichkeit, sicher zu übernachten", so Bernhard Gratz, Stellvertreter der Bezirkshauptfrau von Zell am See..

Die Räumtrupps und freiwilligen Helfer begannen am Freitag überall mit den Aufräumarbeiten. Das Bundesheer schickte zur Unterstützung 45 Soldaten aus dem Gebirgskampfzentrum Saalfelden. Vor allem geht es darum, die Infrastruktur möglichst rasch wiederherzustellen, sagte Gratz. Unter anderem muss eine Ersatzbrücke errichtet werden. Außerdem werden die Dämme auf Schäden überprüft.

Hochwasserschutz funktioniert

Die Feuerwehren hatten am Freitag noch 150 Helfer im Einsatz, und zwar in den Gemeinden Neukirchen, Bramberg, Hollersbach, Mittersill, Stuhlfelden, Uttendorf und Niedernsill. Diese pumpen in mehreren Ortschaften insgesamt rund 30 Gebäude aus. Darüber hinaus halfen sie bei Reinigungsarbeiten und führten großflächige Pumparbeiten durch.

Die in den vergangenen Jahren vielerorts errichteten Hochwasser-Schutzeinrichtungen haben am Donnerstag ihre Bewährungsprobe bestanden, "wie zu erwarten", sagte Kurcz. In Mittersill etwa lag der Salzach-Pegel gestern über jenem des verheerenden Hochwassers im Jahr 2005, dennoch blieb der Stadt dieses Mal ein solcher Unbill erspart. Aber auch in St. Johann, Hallein, der Stadt Salzburg und Oberndorf hat der Schutz gestern funktioniert.

Für den Verkehr gibt es am heutigen Freitag teilweise noch Einschränkungen:

  • Die Salzachbrücke in Mittersill blieb vorerst gesperrt, hier bestand eine örtliche Umfahrung.

  • Die B165 ist im Bereich Rosental (Gemeinde Neukirchen) wieder einspurig befahrbar.

  • Die Pinzgaubahn war im Abschnitt von Niedernsill-Lengdorf bis Krimml gesperrt. Dort hat das Wasser den Gleiskörper unterspült. Ob und wie lange hier die Bahn nicht fahren kann, lässt sich noch nicht abschätzen.

  • Die Westbahnstrecke der ÖBB zwischen Taxenbach und Zell am See ist seit Freitagfrüh wieder offen.

Burgenland: Aufräumarbeiten gehen dem Ende zu

Im Burgenland, wo Unwetter am Mittwoch im ganzen Bundesland für Überschwemmungen und Schäden gesorgt hatten, gehen die Aufräumarbeiten am heutigen Freitag bereits dem Ende zu. "Wir haben aktuell die Feuerwehren in Podersdorf (Bezirk Neusiedl am See) und in Dürnbach (Bezirk Oberwart) wegen Pumparbeiten im Einsatz", teilte eine Sprecherin der Landessicherheitszentrale Burgenland (LSZ) mit.

Am Donnerstag zeichnete sich bereits im Laufe des Nachmittags ein enormer Rückgang an Einsätzen für die Feuerwehren des Landes ab: Insgesamt wurden von 7.00 bis 20.00 Uhr 34 Einsätze gezählt, hieß es. Die Unwetter hatten die Einsatzkräfte in fast allen Teilen des Landes - nur der Bezirk Mattersburg blieb verschont - von Mittwoch, 17 bis etwa 22 Uhr, enorm auf Trab gehalten. Die Feuerwehren waren am Mittwoch zu 342 Einsätzen ausgerückt.

Auch in Oberösterreich hat sich die Lage am Freitag entspannt. Der Pegelstand des Inns in Schärding ist fallend, meldete der Hydrografische Dienst des Landes. Im Lauf des Vormittags wird die Hochwasserwelle die Donau durchlaufen, die Pegel des Flusses werden gleichbleibende bis fallende Tendenzen aufweisen. Großflächige Überflutungen erwarteten die Experten nicht.

(APA)

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