Alois H. hatte bei seinem Amoklauf in Annaberg eine aus den Beständen des Bundesheeres ausgeschiedene Waffe. Weil der Beschuldigte tot ist, wird es dazu keine Ermittlungen geben.
Wie am Mittwoch bekannt wurde, hatte "Wilderer von Annaberg" bei seinen tödlichen Schüssen auf Polizisten und einen Sanitäter im vergangenen September auch ein Sturmgewehr aus Beständen des Bundesheeres in Verwendung. Wie Alois H. an die Waffe kam, wird wohl nicht geklärt werden. Weil der Beschuldigte tot sei, würden keine Ermittlungsaufträge an die Polizei ergehen, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft St. Pölten am Donnerstag. Der Behörde sei bereits bekannt, dass das im Frühjahr in einem Bach entdeckte StG 77 eine aus den Beständen des Bundesheeres ausgeschiedene Waffe sei.
Alois H. hatte Mitte September 2013 drei Polizisten, einen Sanitäter und sich selbst erschossen. Das StG 77 mit Schalldämpfer und Hülsenauffangsack war Ende Mai vermutlich durch Hochwasser zutage gebracht worden. Der Beschuldigte hatte es bei dem Schusswechsel mit der Polizei im Ortsteil Schmelz von Annaberg verwendet.
Die ausrangierte Waffe hätte eigentlich vernichtet werden sollen. Wie das Sturmgewehr stattdessen in die Hände von Alois H. fiel, blieb vorerst offen. Der Privatbesitz ist verboten.
Vor acht Monaten tötete Alois H. drei Polizisten, einen Sanitäter und schließlich sich selbst. Nach langem Schweigen reagiert das Innenministerium nun auf Kritik am Einsatz und prüft bessere Schutzausrüstung für die Polizei.