Prozess gegen Neonazi-Gruppe vor Abschluss

Die NAgeklagten am Mittwoch vor Gericht
Die NAgeklagten am Mittwoch vor GerichtAPA/SALZI.AT/PHILIPP WIATSCHKA
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Oberösterreich: Zwei früheren Köpfen der Neonazi-Vereinigung Objekt 21 drohen strenge Strafen.

Wels. Der Prozess gegen die beiden mutmaßlichen Anführer einer Schutztruppe für einen früheren Rotlichtboss ist am Dienstag in Wels ins Finale gegangen. Die Urteile werden für heute, Mittwoch, erwartet. Die Angeklagten, ein 30- und ein 33-Jähriger, waren auch die Anführer der rechtsextremen Vereinigung Objekt 21, aus deren Reihen bereits mehrere Personen wegen NS-Wiederbetätigung verurteilt worden sind.

Laut einem Belastungszeugen sollen die Mitglieder des Objekts 21 ihren Lebensunterhalt unter anderem mit Einbrüchen und Diebstählen verdient haben. Diese Angaben relativierte der Mann am Dienstag vor Gericht. „Ich war voll zu“, kommentierte der 27-Jährige seine früheren Aussagen, in denen er auch das beschuldigte Duo schwer belastet hatte.

Nun wollte oder konnte er sich an das meiste, das er damals zu Protokoll gab, nicht mehr erinnern. Bei der Polizei hatte der Mann auch noch von Auftragsarbeiten wegen Differenzen im Rotlichtmilieu, Anschläge auf einen Wiener Saunaclub und ein Bordell im Bezirk Kirchdorf berichtet.

Konkret soll das angeklagte Duo auf Anordnung eines bereits zu fünf Jahren Haft verurteilten früheren Rotlichtbosses Anschläge gegen dessen Konkurrenz begangen bzw. andere dazu angestiftet haben. Somit spricht die Anklage nun von Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung oder etwa von Brandstiftungen in Bordellen in Hallein, Wien und eben im Bezirk Kirchdorf. Die Männer bekennen sich teilweise schuldig. (APA/red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.08.2014)

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