Schüsse auf Schweizer Polizisten: Zwölf Jahre Haft für Kärntner

Der 49-Jährige war in Zürich beim Schwarzfahren erwischt worden. Bei einer anschließenden Verfolgungsjagd feuerte er fünf Schüsse ab.

Das Bezirksgericht Zürich hat am Mittwoch einen gebürtigen Kärntner zu zwölf Jahren Haft und einer ambulanten Therapie verurteilt. Der 49-Jährige war im Februar 2013 ohne Ticket in einem Bus erwischt worden und hatte sich anschließend eine Verfolgungsjagd mit der Polizei geliefert und in Zürich-Seebach auf Beamte geschossen.

Der Mann, der aus dem Raum Villach stammt, hatte sich bereits seit geraumer Zeit vor der Tat in der Schweiz aufgehalten und auch eine Niederlassungsbewilligung besessen. Er wurde wegen mehrfacher versuchter vorsätzlicher Tötung, mehrfacher Gefährdung des Lebens, Freiheitsberaubung und weiterer Delikte schuldig gesprochen. Der Mann habe gezielt auf die Polizisten geschossen, die ihn kontrollieren wollten. Er habe seine Waffe aus nichtigem Anlass eingesetzt, so das Gericht.

Nachdem Kontrolleure im Bus den Schwarzfahrer ertappt hatten und dieser sich nicht ausweisen konnte, riefen sie die Polizei. Der Schwarzfahrer rannte aber davon und zog eine Pistole. Damit feuerte er fünf Schüsse auf die Polizisten ab. Verletzt wurde jedoch niemand.

Anschließend drang er unter Waffendrohung in die nahe Wohnung eines Pensionistenpaars ein. Er stahl den beiden ein Fahrrad und radelte davon. Ein paar Stunden später wurde er verhaftet.

Alkohol und Drogen

Vor dem Bezirksgericht machte der Beschuldigte geltend, er sei damals unter Einfluss von Alkohol und Drogen gestanden. Die Waffe habe er bei sich gehabt, weil er sie einem anderen Mann habe verkaufen wollen. Er habe niemals jemanden töten wollen, sondern in Angst und Panik gehandelt.

Der Staatsanwalt forderte eine 15-jährige Freiheitsstrafe wegen mehrfacher versuchter Tötung. Der Verteidiger plädierte auf eine Qualifizierung der Tat als Gefährdung des Lebens und eine Strafe von maximal fünf Jahren.

(APA/sda)

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