Verheerende Bilanz der Sommerbäder

APA/ROLAND SCHLAGER
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Bis zu 60 Prozent weniger Besucher im Burgenland, 40 Prozent weniger im Klagenfurter Strandbad, zweitschlechteste Saision in Wien seit 25 Jahren.

Regen und kühles Wetter luden im heurigen Sommer eher zu Couchaktivitäten als zu Badeausflügen ein. Das schlägt sich in der Bilanz der österreichischen Bäder nieder.

Die Wiener Bäder verzeichneten die zweitschlechteste Saison seit 1990. Nur rund 1,8 Mio. Menschen konnten sich für einen Sprung ins kühle Nass begeistern, das bedeutet ein Minus von 38,5 Prozent gegenüber 2013, wie die zuständige MA 44 am Montag berichtete.

Genau waren es bis zum gestrigen Saisonende 1,823.403 Menschen, denen auch Wind und Wetter nichts anhaben konnten - das Minus fällt aber besonders im Vergleich zum starken Sommer des vergangenen Jahres hoch aus. Denn während man heuer gerade einmal 25 Badetage (über 20.000 Besucher) zählte, waren es 2013 noch 45. Aber auch wenn man mit den Durchschnittsbesucherzahlen der vergangenen Jahre rechnet, schneidet der Sommer 2014 schlecht ab: In den vergangenen 25 Jahren zählte man durchschnittlich 2,348.652 Badegäste, das bedeutet für heuer einen Verlust von 22,36 Prozent gegenüber einem Durchschnittsbadejahr.

Burgenland: Bis zu Minus 60 Prozent

Auch im Burgenland ist die heurige Badesaison sprichwörtlich ins Wasser gefallen. Zwischen 25 und 60 Prozent weniger Besucher wurden gezählt, hieß es aus einigen der größeren See- und Freibäder. In Eisenstadt hat man 21 Prozent weniger Eintrittsgelder kassiert, als im Vorjahr.

"Eine Katastrophe" war der diesjährige Badesommer in Ritzing, wo der Besucherrückgang am Sonnensee heuer im Vergleich zum Vorjahr 60 Prozent ausgemacht habe, schilderte Bürgermeister Walter Roisz (ÖVP). Im Durchschnitt komme man auf jährlich über 40.000 Badegäste. Der Einzugsbereich liege im Umkreis von bis zu 150 Kilometern. Finanziell werde sich ein Plus in der Bilanz des Badebetriebes heuer nicht ausgehen, so der Ortschef.

Rund ein Viertel weniger Badegäste tummelten sich heuer im Strandbad Podersdorf, so der Geschäftsführer von Podersdorf Tourismus, Walter Gisch. Komme man normalerweise - die Neusiedler See Card Besitzer mit eingerechnet - auf bis zu 240.000 Besucher, so dürften es heuer 170.000 bis 180.000 sein. "Die Vorsaison war noch super. Bis 30. Juni waren wir noch leicht im Plus. Ab dann ist es schlecht geworden", berichtete der Obmann. Im Vorjahr habe man in Podersdorf noch "den besten Juli seit zehn Jahren" gehabt: "Heuer war einer der schlechtesten."

Auch am Westufer des Neusiedler Sees kommt angesichts der heurigen Badesaison keine Freude auf: Ins Seebad Rust strömten diesmal um etwa 30 Prozent weniger Gäste, schilderte Geschäftsführer Johann Schnedl. Das Wetter sei bis auf zwei bis drei Wochenenden schlecht gewesen. Im mehrjährigen Durchschnitt besuchen rund 70.000 Personen das Seebad.

Aus Eisenstadt hieß es, dass man 21 Prozent weniger Erlöse erzielt habe, als im Vorjahr. Auch in der Landeshauptstadt sei dies auf das schlechte Wetter zurückzuführen, so ein Sprecher des Rathauses.

In Kärnten ist die Badesaison noch nicht ganz vorbei, dennoch lässt sich schon jetzt sagen, dass die Bilanz keinen Grund zur Freude geben wird. Das Klagenfurter Strandbad verzeichnete bisher 258.000 Besucher. 2013 waren es 430.000. Geschäftsführer Gerald Knes: "Die Saison hat im Mai ganz gut angefangen, wir haben viele Saisonkarten verkauft." Danach war der Sommer bald wieder vorbei.

Hallenbad sperrt wegen Schlechtwetter früher auf

Als Konsequenz des anhaltenden Schlechtwetters wird heuer das Hallenbad in Klagenfurt früher als geplant aufgesperrt. "Es ist ja von der Technik her sehr alt, wir sind aber mit den Instandhaltungsarbeiten diese Woche gerade fertig geworden", erklärte Knes. Die Sauna wurde am Freitag aufgesperrt, ab Montag ist auch die Schwimmhalle wieder offen.

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