Der aus der March gefischte Piranha ist ein vegetarischer "Pacu". Grund zur Sorge würde aber auch bei seinen räuberischen Verwandten nicht bestehen.
Für großes Medienecho hat am Wochenende der Fang eines offenbar ausgesetzten Piranhas in der March in Niederösterreich gesorgt. Die Experten des Wiener "Haus des Meeres", die den Fisch am Wochenende anhand von Fotos "ziemlich sicher" als Raubfisch identifiziert hatten, präzisierten nun am Montag ihre Angaben. Nach der Durchsicht weiterer Bilder sei man zu dem Schluss gekommen, dass es sich bei dem Fisch um einen Pacu handle. Der Pacu gehört zwar auch zur Piranhagruppe, ernährt sich aber ausschließlich vegetarisch.
Pacus sehen ihren räuberischen und viel bekannteren Verwandten sehr ähnlich, lediglich die Zähne und das Kopfprofil sind unterschiedlich, erklärt "Haus des Meeres"-Direktor Michael Mitic am Montag gegenüber der "Presse". Insgesamt gehören etwa 70 Arten zur Piranhagruppe, davon sind die meisten Vegetarier. Nur etwa zehn bis zwölf Arten ernähren sich räuberisch.
Das Vegetarier-Dasein könnte dem nun gefangenen Fisch auch zur "Freiheit" in der March verholfen haben: Ein Aquarium-Besitzer könnte den Pacu als vermeintlichen fleischfressenden Piranha gekauft haben. Bei sehr jungen Tieren ist eine Unterscheidung so gut wie nicht möglich, sagt Mitic. Als sich der Fisch dann als Pflanzenfresser entpuppte, dürfte er sich auch über die Vegetation des Aquariums hergemacht und dem Besitzer damit wenig Freude bereitet haben.
Grund zur Sorge würde übrigens auch bei räuberisch lebenden Piranhas nicht bestehen. Gezielte Angriffe auf Menschen gibt es nämlich - entgegen der verbreiteten Meinung - überhaupt nicht, sagt Mitic. Sollte es noch weitere Piranha-Exemplare in österreichischen Gewässern geben, sind ihre Tage gezählt: In den nächsten Wochen sollten die Wassertemperaturen so niedrig werden, dass die Fische nicht mehr überleben können.
(phi)