Innsbruck: Mund verkleben als erzieherische Maßnahme

(c)Die Presse (Michaela Bruckberger)
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Eine Innsbrucker Lehrerin soll ihren sechsjährigen Schülern den Mund zugeklebt haben, um sie ruhig zu stellen. Bei einer Kindergeburtstagsfeier flog alles auf. Die Lehrerin unterrichtet weiter.

In der Volksschule Innere Stadt in Innsbruck soll sich die Lehrerin unlauterer "Erziehungsmethoden" bedient haben. Gemeinsam mit einer italienischen Begleitlehrerin disziplinierte sie ihre Schüler dadurch, dass sie ihnen mit einem Klebeband den Mund zuklebte. Weiters mussten die Kinder bei ungehörigem Verhalten den Kopf in den Nacken legen und eine Perle auf der Nasenwurzel balancieren. Wer es nicht schaffte, wurde als "nicht braves Kind" bezeichnet und öffentlich bloßgestellt.

Kinderspiele gaben Hinweise

Bei einer Kindergeburtstagsfeier verklebten einige Kinder ihren Stofftieren den Mund. Die verwirrten und besorgten Eltern fanden durch die Kinder heraus, dass sie das Verhalten der Lehrerin kopierten. Ein Kind soll sich auch mit dem Satz "Ich will das nicht mehr" an die Schuldirektorin Eva Nora Hosp gewandt haben. Hosp gibt sich sehr wortkarg und bekennt lediglich, dass einige Vorwürfe ihre Berechtigung hätten. Auch der zuständige Bezirksschulinspektor Ferdinand Treml möchte sich noch nicht zu dem Fall äußern. Er betont aber, dass vor dem Herbst keine Entscheidung der Disziplinarkommission zu erwarten sei.

Lehrerin sieht es als "Jux"

Die Lehrerin hat bereits gestanden, einigen Kindern den Mund verklebt zu haben -allerdings nur aus Jux, der nur einmal stattgefunden haben soll. Die Eltern bezweifeln diese Aussage. Die Lehrerin ist bereits seit einigen Jahrzehnten in ihrem Beruf tätig und somit auch pragmatisiert. Während die italienische Begleitlehrerin zurück nach Italien gegangen ist, wo sie nicht belangt werden kann, will die Innsbrucker Lehrerin nichts von einer Pausierung wissen, obwohl es ihr das Schulamt vorschlug. Somit ist sie noch immer im Dienst.

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