Angriff auf Asylheim in Tirol: "Kein konkreter Verdacht"

In dem Asylwerberheim sind derzeit 120 Personen untergebracht.
In dem Asylwerberheim sind derzeit 120 Personen untergebracht.APA/EXPA/ JFK
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Nach dem nächtlichen Angriff auf ein Heim bei Fieberbrunn ermittelt der Verfassungsschutz. Eine Waffe und Reste von Feuerwerkskörpern werden untersucht.

Nach dem Angriff auf ein Asylwerberheim am Bürglkopf bei Fieberbrunn in Tirol in der Nacht auf Mittwoch laufen die Ermittlungen des Landesamts für Verfassungsschutz und der Polizei auf Hochtouren. Bis dato gebe es "keinen konkreten Tatverdacht", sagte Manfred Dummer, Sprecher der Landespolizeidirektion Tirol, am Donnerstag.

Der Verfassungsschutz würde "intensive Zeugenbefragungen" durchführen, zudem setze man auf Spurenauswertungen der beim Heim gefundenen Gegenstände. Dabei handle es sich neben einer Softgun, die "täuschend ähnlich einer Pumpgun" ausehe, um Reste von Feuerwerkskörpern. Patronen seien keine gefunden worden, erklärte der Sprecher. Es sei weiter unklar, ob die abgegebenen Schüsse von der Softgun stammten oder von einer anderen Waffe.

Rassistische Parolen und Schüsse

Fünf Jugendliche hatten in der Nacht auf Mittwoch gegen 0.30 Uhr etwa 35 Meter vor dem abgelegenen Asylwerberheim ausländerfeindliche Parolen geschrien und mit einem Gewehr in die Luft geschossen. Außerdem wurden Feuerwerkskörper auf die Fenster des Hauses geschossen.

In der Nacht auf Donnerstag hat es keine Zwischenfälle merh gegeben. Ob die Polizisten, die nach dem Vorfall zur Überwachung des Heimes abgestellt wurden, auch weiter vor Ort bleiben, wird im Laufe des Tages entschieden. Das Flüchtlingsheim am Bürglkopf auf rund 1400 Metern Höhe war heuer von einer Landesunterbringung in eine Bundesbetreuungsanstalt umgewandelt worden. In dem Asylwerberheim sind derzeit 120 Personen untergebracht.

Landespolitik reagiert emört

Zu dem Vorfall gibt es unterdessen auch politische Reaktionen. Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) erklärte, es sei "absolut verwerflich, Menschen in Angst und Schrecken zu versetzen, die gerade Krieg und Verfolgung in ihrer Heimat entkommen sind und versuchen, die dramatischen Erlebnisse zu verarbeiten und zur Ruhe zu kommen". FPÖ-Landesparteiobmann Markus Abwerzger zeigte sich "empört" über den Anschlag auf die Flüchtlingseinrichtung. "Derartige Gewaltexzesse werden von der FPÖ scharf verurteilt", meinte Abwerzger. Er hoffe, dass die Täter "rasch gefasst werden und gerecht bestraft" würden.

(APA)

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