Fall des Eisernen Vorhangs: Österreich sieht Umbruch positiv

Staatsgrenze im Waldviertel
Staatsgrenze im WaldviertelClemens Fabry / Die Presse
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In einer GfK-Umfrage sehen die Österreicher 25 Jahre nach der Grenzöffnung eher Vorteile als Nachteile.

Der Fall des Eisernen Vorhangs im Jahr 1989 hat Österreich bewegt. In einer GfK-Umfrage unter 1000 Österreichern gaben 31 Prozent an, dass ihnen das Ereignis „sehr wichtig“ war, 32 sagten „eher wichtig“, für acht Prozent war er „gar nicht wichtig“. "Michail Gorbatschow hat für die Österreicher die wichtigste Rolle beim friedlichen Umbruch gespielt", sagt Paul Unterhuber von der GfK. "Helmut Kohl, Kanzler der Deutschen Einheit, immerhin noch für 56 Prozent – Alois Mock bewertet ein Drittel als bedeutend beim Umbruch." Erstaunlich sei die eher kleine Rolle, die man Papst Johannes Paul II. und den westlichen Regierungschefs zuspreche.

Die Entwicklung seither betrachtet der Großteil der Befragten als positiv. 59 Prozent streichen die offenen Grenzen zu den Nachbarländern hervor, allerdings sehen 51 Prozent auch eine Erleichterung für die internationale Kriminalität, nach Österreich zu kommen. 49 Prozent sehen Österreich vom Rand in die Mitte Europas gerückt, 47 Prozent sehen große wirtschaftliche Chancen. Geändert haben sich auch die Sympathien für viele Länder – von Tschechien haben die Österreicher heute etwa eine bessere Meinung als noch 2004, Ungarn und Russland haben hingegen zuletzt an Sympathie verloren. Die historische Bedeutung von 1989 ist für die meisten Befragten mit den Ereignissen in Berlin und dem Fall der Berliner Mauer verknüpft.

Das Ende des Sozialismus in Mittel- und Osteuropa sehen fast drei Viertel der Befragten positiv. Besonders die jüngeren Befragten (bis 30 Jahre) haben bei dieser Frage deutlich öfter keine Angabe gemacht (38 Prozent). Unterhuber: "Zu fern sind die Ereignisse von damals, zu unklar das Bild des Sozialismus in den Ländern."

(eko)

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