Positiver UVP-Bescheid für Linzer Westring-Autobahn

APA
  • Drucken

Die Befürworter des Autobahn-Projekts Linzer Westring rechnen mit einem Spatenstich im kommenden Jahr. Die Gegner kündigen rechtliche Mittel an.

Die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) für für das Autobahn-Projekt Linzer Westring (A26) ist positiv verlaufen. Verkehrsminister Alois Stöger (SPÖ) teilte am Montag mit, dass es für das Projekt einen positiven Bescheid gibt. Diese Nachricht hat - je nach Standpunkt - Freude und Kritik ausgelöst. Die Befürworter rechnen mit einem Spatenstich im kommenden Jahr. Die Gegner kündigten rechtliche Mittel an.

Die A26 ist eine 4,7 Kilometer lange Strecke vom Knoten Linz/Hummelhof der Mühlkreisautobahn (A7) bis zur Anschlussstelle Donau Nord. Davon verlaufen etwa vier Kilometer unterirdisch. Durch die Verlagerung des Verkehrs in den Tunnel sollen die Lärm- und Schadstoffbelastungen im Stadtgebiet verringert werden. Zur Überquerung der Donau sowie der Westbahn wird jeweils eine Brücke errichtet. Gebaut wird in drei Etappen. Laut Zeitplan soll die Gesamtverkehrsfreigabe 2029 erfolgen. Die Kosten werden mit 646 Millionen Euro veranschlagt. Das Land zahlt zehn, die Stadt fünf Prozent davon.

APA

Asfinag: "Sind wir im Zeitplan"

Autobahnbetreiber Asfinag arbeitet ab sofort an der EU-weiten Bauausschreibung. Als vorbereitende Maßnahme soll 2015 die Baustelle für die Donaubrücke eingerichtet werden. Für einen tatsächlichen Beginn sind noch abschließende Bescheide für die Themen Naturschutz, Wasserrecht, Schiff- und Luftfahrt notwendig, die zum Ende des ersten Quartals 2015 erwartet werden. Das wollte die für das Naturschutz-Verfahren zuständige Stadträtin Eva Schobesberger (Grüne) nicht bestätigen. Weiters müssen noch rund 20 Hektar Grund für die Donaubrücke sowie als Ausgleichsflächen gekauft werden.

Asfinag-Vorstand Alois Schedl stellte zur seit 2008 laufenden und nun positiv abgeschlossenen Umweltverträglichkeitsprüfung fest: "Wir sind wir im Zeitplan". Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP) erklärte in Richtung Gegner des Projektes, nun sei keine "Stunde des Triumphes" und er bitte sie, es nicht zu behindern. Die Betreiber seien nach "reiflichster" Überlegung überzeugt von der Notwendigkeit überzeugt, ebenso davon, dass es keine Alternative gebe. Sein Stellvertreter, Straßenbaureferent Franz Hiesl (ÖVP) hielt fest, es hätte für ihn kein schöneres Weihnachtsgeschenk geben können. Der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) betonte, die Autobahn sei zusammen mit Projekten des Öffentlichen Verkehrs für den Wirtschaftsstandort und für die Entlastung von rund 40.000 Bewohnern in Urfahr und der Innenstadt wichtig. In einer Presseaussendung begrüßte für die FPÖ auch deren Klubobmann im Landtag Günther Steinkellner den Bescheid.

Grüne kritisieren: "Unsinnsautobahn"

Der Grüne Verkehrssprecher Georg Willi kritisierte, Gesetze seien "westring-tauglich" gemacht worden, damit diese "Unsinnsautobahn" genehmigungsfähig wird. Die Grünen werden zusammen mit den Anrainern alle rechtlichen und politischen Möglichkeiten gegen das Projekt ausschöpfen, kündigte er an. Linz und Oberösterreich würden nicht Autobahnen brauchen, sondern Datenautobahnen auf Breitbandbasis sowie einen Ausbau des öffentlichen Verkehrs. Ähnlich äußerten sich Verkehrssprecherin der Grünen in Oberösterreich Ulrike Schwarz und die Klubobfrau der Grünen in Linz Gerda Lenger. Die Umweltorganisation "Virus" stellte fest: "Wir sehen der künftigen Aufhebung des Bescheides erwartungsvoll entgegen."

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Österreich

Naturschutzbescheid: Linzer Westring nimmt letzte Hürde

Die Baubehörde erteilt einen positiven Naturschutzbescheid für das von Umweltschützern massiv bekämpfte Großprojekt.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.