Auch österreichische Medien erhöhen Sicherheitsmaßnahmen

Nach Drohpostings gegen die Redaktionen von ORF und "Standard" haben die Medien die Sicherheitsmaßnahmen erhöht bzw. die Polizei eingeschaltet.

Nach der Terror-Attacke auf die französische Satire-Zeitschrift "Charlie Hebdo" und Droh-Postings in Internet-Foren wurden nun vorerst auch bei einzelnen österreichischen Medien Sicherheitsmaßnahmen erhöht. Im ORF werden Besucher genauer kontrolliert, bei der Tageszeitung "Der Standard" gibt es eine Gebäudebewachung durch die Exekutive.

Grund dafür sind Droh-Postings gegen die Redaktionen der Medien. Der ORF hat darauf routinemäßig mit der Erhöhung der Sicherheitsstufe reagiert, hieß es am Donnerstag aus dem Sender. So müssen sich ORF-Besucher derzeit ausweisen. Beim "Standard", der 2006 als einzige österreichische Tageszeitung die Mohammed-Karikaturen abdruckte, wurden unterdessen die Behörden eingeschaltet. "Gestern wurde ein Drohposting zur Anzeige gebracht. Die Exekutive hat sicherheitshalber mit einer Gebäudebewachung reagiert", erklärte "Standard"-Geschäftsführer Wolfgang Bergmann am Donnerstag gegenüber der Austria Presse Agentur.

Verfassungsschutz: Bedrohung durch Jihad-Rückkehrer

Bereits am Mittwochabend sagte Peter Gridling, Direktor des Bundesamts für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung, im ORF-Fernsehen, dass auch Österreich nach dem Paris-Anschlag Sicherheitsvorkehrungen getroffen habe. Auch hierzulande gebe es eine "abstrakt höhere Gefahr". Man könne diese jedoch "nicht konkret festmachen".

Ein Bedrohungspotenzial in Österreich sieht Gridling in den Rückkehrern aus dem Jihad. Die österreichischen Sicherheitsbehörden seien sich dieses Problems bewusst. Auf die Frage, ob in Österreich in der Vergangenheit so wie in Frankreich Anschläge verhindert wurden, sagte Gridling, es habe "keine unmittelbare Verhinderung einer Straftat gegeben".

Wiener Rathaus: Fahnen auf Halbmast

Die Fahnen am Wiener Rathaus wurden am heutigen Donnerstag um 12 Uhr Mittag für einen Tag auf Halbmast gesetzt. Nach dem Terroranschlag in Paris will Bürgermeister Häupl damit ein "Zeichen der Solidarität und Anteilnahme" setzen.

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(APA/Red.)

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