Jihad: Interpol fahndet nach steirischer Familie

Die Familie ist plötzlich aus der Steiermark verschwunden. Sie dürfte sich dem IS in Syrien angeschlossen haben. Interpol hat eine weltweite Fahndung ausgeschrieben.

Interpol hat eine Familie, die zuletzt im weststeirischen Wettmannstätten gelebt hat, weltweit zur Fahndung ausgeschrieben: Es handelt sich dabei um den 35-jährigen bosnischstämmigen Enes S., der in Bregenz geboren wurde, seine Frau - eine zum Islam konvertierte Österreicherin - sowie deren Kindern. Laut "Kurier" hat das Paar drei Töchter im Alter zwischen neun und zwölf Jahren. Die Austria Presseagentur wiederum berichtet von fünf Kindern: Drei Töchter und zwei Söhnen.

Von dem Paar und den Kindern fehlt seit mehreren Wochen jede Spur. Sie dürften sich in Syrien aufhalten und sich dem "Heiligen Krieg" des IS angeschlossen haben. Der Bürgermeister von Wettmannstätten, Helmut Kriegl (ÖVP),  sagte gegenüber der Austria Presseagentur, dass die Familie bis Weihnachten in dem Ort gelebt haben soll. Die Familie sei "sehr unauffällig" gewesen, sagt Kriegl. Nichts habe darauf hingedeutet, dass sie nicht länger bleiben wollten.

"Ich will endlich das Kopftuch tragen"

Berichten zufolge soll die neunjährige Tochter ins Stammbuch einer Mitschülerin den Satz "Ich will nach Mekka und endlich das Kopftuch tragen" geschrieben haben. Schon im Herbst soll die Familie ihr Haus zum Verkauf angeboten haben.

Der 35-jährige Enes S. war als Unternehmer tätig, allerdings sind seine beiden Firmen seit längerem ruhend gestellt. Er soll dem Verfassungsschutz bekannt sein und laut Medienberichten zum Kreis des mutmaßlichen Jihadisten Mirsad O. (alias Ebu Tejma) gehören, der seit November in Graz in U-Haft sitzt.

(APA/red.)

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