Kärnten: 1000 Rinder nach wie vor mit HCB verseucht

APA/ROLAND SCHLAGER
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1,64 Millionen Euro Schaden hat der HCB-Skandal vor allem bei Masttieren angerichtet. Auch mit der Milch gibt es in Einzelfällen noch Probleme.

1000 Mastrinder von Betrieben im Kärntner Görtschitztal sind nach wie vor mit dem Umweltgift Hexachlorbenzol (HCB) belastet. Es gebe Überlegungen, sämtliche Tiere in zwei Ställen unterzubringen, um sie dort gezielt zu füttern und zu schlachten, sagte Agrarlandesrat Christian Benger am Dienstag. Der Schaden für die Mastbauern beläuft sich laut Benger auf 1,64 Millionen Euro.

Auch mit der Milch gibt es in Einzelfällen noch Probleme. Die Kühe einzelner Bauernhöfe geben belastete Milch, die zwar unter dem Grenzwert liegt, aber trotzdem nicht verarbeitet wird. Die Oberkärntner "Kärntnermilch", die derzeit die Milch aus dem Görtschitztal verarbeitet, akzeptiert nämlich nur völlig HCB-freie Milch.

Die von der Landesregierung eingesetzte Funk-Kommission hat den Auftrag, die Vorgänge in der Verwaltung rund um das Aufkommen des HCB-Skandals zu untersuchen. Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) sagte, er rechne in zwei bis drei Wochen mit einem ersten Zwischenbericht.

(APA)

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