Land und Kammer einigten sich auf ein neues Modell für die Spitalsärzte. Es soll mit dem soll 1.Juli starten.
Linz. Nach sechs Gesprächsrunden haben sich in Oberösterreich das Land und die Ärztekammer auf ein neues Gehaltsschema für die Spitalsärzte geeinigt. 40 bis 45 Millionen Euro – davon 20 bis 25 Millionen frisches Geld – wandern zum Mittelbau und zu den jungen Medizinern. Das Modell soll mit 1.Juli starten. Eine Urabstimmung in der Kammer steht noch aus – einen Termin gibt es laut Sprecherin noch nicht, sie soll „nach Ostern“ stattfinden. Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP) glaubt nicht, dass sich dadurch am Zeitpunkt etwas ändern wird.
Ambulanzgebühr entfällt
Die Eckpunkte der Einigung: Die Grundgehälter für neu eintretende Mediziner, die freiwillig in das Modell optieren, werden erhöht – im Turnusbereich um 15 Prozent, für Assistenzärzte um 17Prozent und im Fachbereich um 20Prozent. Zudem gibt es für jene, die sich bereits im System befinden, ein Optionsrecht. Sie erhalten wie bisher die Ambulanzgebühren, jedoch eingefroren auf Stand 2014. Die Ambulanzgebühr für neu eintretende Mediziner entfällt zur Gänze. Fachärzte, die im Vorjahr ein Jahresgehalt von unter 120.000 Euro hatten und ins neue Schema optieren, erhalten als „Sicherheitsnetz“ (Pühringer) eine Erhöhung des Grundgehalts von mindestens 6000Euro jährlich. Bei Neubestellungen besteht die Möglichkeit, Sonderverträge abzuschließen.
Der Hausrücklass – also der Anteil, den Mediziner für die Nutzung der Infrastruktur im Spital abtreten – steigt um sechs Prozentpunkte auf 31Prozent. Die Einnahmen daraus – rund fünf Millionen Euro – gehen in den Solidarpool der Ärztekammer. Das Modell, das zu 60Prozent vom Land und zu 40Prozent von den Gemeinden finanziert werden soll, muss auch noch von der Landesregierung und vom Landtag abgesegnet werden. (red.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.03.2015)