Eintrittspreise: Was alles teurer wird

Im Flakturm Esterhazypark wird es neue Eintrittspreise geben; der Zoo Schönbrunn wird deutlich teurer.

Wien (mpm/stu/uw). Nicht nur im Haus des Meeres werden sich die Eintrittspreise ändern, weil ein neues Kombiticket für das geplante Gedenkstättenmuseum (siehe oben) angeboten wird. Wer am vergangenen Wochenende den Schönbrunner Tiergarten besucht hat – und das taten allein am Sonntag an die 15.000 Menschen – hat es bemerkt: Die Preise haben sich dort bereits geändert – um 16,7 Prozent. Erwachsene zahlen nun 14 statt zwölf Euro, ein Ticket für Kinder kostet statt fünf nun sechs Euro. Für die Jahreskarte, die bisher 29 Euro gekostet hatte, zahlt man jetzt 35 Euro.

„So schlimm“, sagt Zoodirektorin Dagmar Schratter, „ist das nicht.“ Immerhin habe man die Eintrittspreise seit 2003 nicht erhöht, und seither viel in den Tiergarten investiert. So wurden im Vorjahr der Heimtierpark und ein Teil des Naturerlebnispfads eröffnet, weitere Umbauten werden demnächst fertig (siehe Seite 10). Außerdem werde es weiterhin eine Jahreskarte um 29 Euro geben: Diese gilt nur von Montag bis Freitag, Feiertage inklusive. Im Vorjahr wurden 118.920 Jahreskarten verkauft, um fast 29 Prozent mehr als 2007.

Mit der Wirtschaftskrise habe die Erhöhung nichts zu tun. Wie auch die Krise „nicht allein“ daran schuld sei, dass das Jahr 2009 bisher nicht besonders gut für den Zoo gelaufen ist: Während man seit 2006 Jahr für Jahr Rekorde verzeichnet hat (2008 kamen 2.578.698 Besucher) gibt es nun im Tiergarten um 50 Prozent weniger Gäste als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Im Februar brach die Besucherzahl sogar um 70 Prozent ein. Was aber auch daran liege, dass der Februar 2008 „mit Abstand der stärkste“ in der Geschichte war, Schönwetter und Jungtiere (Panda, Eisbären) sei Dank.

Teurer wurde auch der Eintritt in den „Tiergarten“ am Wiener Cobenzl („Kinderbauernhof“). Vor wenigen Wochen wurden die Preise sogar verdoppelt – allerdings von niedrigem Niveau aus. Für Kinder von drei bis fünf Jahren kostet der Eintritt nun drei Euro (bisher: 1,50 Euro); ab 16 Jahren werden vier Euro verlangt (bisher: 2,50 Euro). Und für Sechs- bis 15-Jährige gilt ein neues Ticket (3,50 Euro).

Etwas teurer kann da und dort auch das Speiseeis werden. Schuld, sagt Silvio Molin-Pradel vom gleichnamigen Eissalon und Funktionär in der Wiener Wirtschaftskammer, sei ein Preisanstieg bei manchen Zutaten beziehungsweise Verpackungen zum Mitnehmen: „Styropor etwa ist teurer geworden“. Der Anstieg im Endprodukt ist aber eher dezent: So kostet bei Molin-Pradel die Zweikugelportion um zehn Cent mehr, der Preis für die kleinste Portion ist überhaupt gleich geblieben. Die gängige Linie sei: Beliebte Produkte würden gleich viel kosten, spezielle Coups hingegen etwas mehr.

Keine Erhöhungen dagegen plant das Naturhistorische Museum, das vom Ministerium finanziell stark unterstützt wird und nur wenig von Eintrittsgeldern abhängig ist. Die letzte Erhöhung des Eintrittspreises, so erinnert man sich dort, stammt aus der Zeit knapp nach der Euro-Einführung. Und das war am 1. Jänner 2002.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.04.2009)

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