Die Mutter des Zehnjährigen war im Nebenraum. Die Umstände sind nach wie vor ungeklärt.
Wien. Ein zehnjähriger Bub ist Samstagnachmittag in Wien-Leopoldstadt aus einem Fenster im vierten Stock mehr als zehn Meter in die Tiefe gestürzt. Der Bub starb am Abend im Krankenhaus. Die Umstände des Sturzes waren auch am Sonntag noch nicht geklärt.
Gegen 16.20 Uhr entdeckten Passanten das Kind mit schweren Kopfverletzungen auf dem Gehsteig. Sie verständigten Rettung und Polizei. Zu Hilfe kam auch eine zufällig vorbeifahrende Sektorstreife der Sondereinheit Wega sowie ein ebenfalls zufällig anwesender Sanitäter.
Schließlich wurde der Bub von der Berufsrettung an Ort und Stelle versorgt, ehe der Rettungshubschrauber Christophorus 9 ihn unter Reanimationsbedingungen ins Krankenhaus brachte. Der Zehnjährige verstarb später im Spital.
Wie es zu dem Sturz aus mehr als zehn Metern Höhe kam, konnte die Polizei am Sonntag nicht sagen. „Der Bub war im Kinderzimmer, die Mutter währenddessen in einem Nebenraum“, berichtete Polizeisprecherin Michaela Rossmann. Die Mutter habe einen schweren Schock erlitten. Zeugen des Sturzes hätte die Polizei bisher nicht gefunden.
Kein Einzelfall
Immer wieder gibt es schwere Fensterstürze von Kindern in Wien. 2014 ereigneten sich innerhalb von vier Monaten fünf dieser Unfälle, von denen einer tödlich ausging. Der Sturz des Zehnjährigen in der Leopoldstadt am Samstag war der erste in diesem Jahr. 2014 starb ein dreijähriger Bub in Floridsdorf nach einem Fenstersturz. Das Kind fiel vermutlich beim Spielen aus einem Fenster einer Wohnung im 14. Stock. Im Juni davor stürzte ein zehnjähriges Mädchen aus dem Fenster eines Heims in Simmering. Sie erlitt mehrere Brüche und Verletzungen. (APA/red.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.03.2015)