Dickmacher Bier? Kalorienangabe soll aufs Etikett

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SymbolbildAPA/ROLAND SCHLAGER
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Der Trend zu Nährwertdaten ist in Brauereien angekommen. Die Brauer könnten so versuchen, möglichen EU-Verordnungen zuvorzukommen.

Kommt der runde Bauch vom Bier? Ausnahmsweise sind es keine Vorschriften oder Verordnungen, die zu ausführlicheren Angaben auf Flaschen und Dosen führen sollen, sondern der Glaube, das Bier sorge für den nach ihm benannten Bauch. Vier der weltweit größten Brauereien haben sich jüngst darauf geeinigt, Nährwerte und Zutaten auf Verpackungen und auf ihren Homepages anzugeben, um dem Ruf, Bier sei ein Dickmacher, entgegenzuwirken.

Schließlich entspreche der Nährwert von Bier mit 40 bis 50 Kilokalorieren pro 100 Milliliter etwa dem von Orangensaft – und nach Ansicht der Brauer trage ihr Bier den Ruf des Dickmachers damit zu Unrecht. Nachdem sich mit Anheuser-Busch Inbev, SABMiller, Carlsberg und Heineken (Mehrheitsaktionär der heimischen Brau Union) die führenden Brauereien darauf geeinigt haben, könnte die Kalorienangabe bald zum Standard werden, wie das „Wall Street Journal“ berichtet. Und auch der weltgrößte Spirituosenhersteller Diageo (Smirnoff, Guinness, Gordon's Gin, Baileys usw.) werde in Kürze beginnen, Kalorienangaben auf Etiketten zu drucken, heißt es.

Statt Pflicht: Flucht nach vorn

Ganz freiwillig soll die Angabe von Nährwerten aber nicht sein. Branchenkenner spekulieren, es könnte eine Art Flucht nach vorn sein: Gerade in Europa geht der Trend klar in Richtung mehr Konsumenteninformation. Die Brauer und Spirituosenhersteller könnten so versuchen, möglichen EU- oder nationalstaatlichen Verordnungen zuvorzukommen.

Einen genauen Zeitplan gibt es nicht, Carlsberg etwa plane, die Angaben bis Ende des Jahres in Europa umzusetzen. Brau Union Österreich und der Verband der Brauereien planen laut ORF noch keine eigene Initiative in dieser Richtung. Bei alkoholreduzierten und alkoholfreien Bieren sei die Kennzeichnung gemäß einer EU-Verordnung aber ohnehin bereits üblich.

(Red.)

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