Schnee, Kälte, Lawinengefahr: Aprilwetter zu Ostern

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An den Osterfeiertagen wird es in ganz Österreich kalt und wechselhaft. Durch den Neuschnee besteht zudem in vielen Skigebieten erhebliche Lawinengefahr. Am Semmering wurde der Liftbetrieb bis 12. April verlängert.

Wien. Das sprichwörtliche Aprilwetter macht auch vor Ostern nicht halt. Es wird kalt und wechselhaft bleiben, auch schneien kann es noch an den Feiertagen. Für die heimischen Skigebiete bedeutet das Segen und Fluch zugleich. Zwar freut man sich allenorts über ausreichend Schnee, gleichzeitig steigt aber die Gefahr von Lawinenabgängen.

So wurde in Vorarlberg aufgrund von Neuschnee und Sturm die Lawinengefahr am Donnerstag oberhalb von 2000 Metern regional als „groß“, Stufe vier der fünfstelligen Skala, eingestuft. Verbreitet wurde sie als „erheblich“ beurteilt (Stufe drei). Die Möglichkeiten für Skitouren und Freeriden seien sehr stark eingeschränkt, sagt Andreas Pecl vom Lawinenwarndienst. Schneebrettlawinen könnten leicht ausgelöst werden. Als Gefahrenstellen nennt er vor allem Steilhänge, Rinnen und Mulden oberhalb der Waldgrenze. Seit Mittwoch hat es in den Vorarlberger Bergen 40 bis 60 Zentimeter geschneit, lokal sogar noch mehr. Die Verbindung zur Altschneeoberfläche ist oft nur mäßig bis schwach. Vergleichbare Verhältnisse herrschen derzeit auch in Tirol.

Pisten ohnehin in Betrieb

Auf den Pistenbetrieb hat der Schneefall allerdings kaum Auswirkungen. Die allermeisten Skigebiete sperren regulär ohnehin erst rund um den 20. April zu, einige höher gelegene folgen Ende April, dann beginnt die Gletschersaison.

„Den Skibetrieb kurzfristig aufgrund der aktuellen Wetterverhältnisse zu verlängern oder zu verkürzen, wäre angesichts des logistischen Aufwands ohnehin praktisch nicht möglich“, betont Josef Ölhafen, Geschäftsführer der Sparte Transport und Verkehr in der Wirtschaftskammer Tirol. „Da müssten alle Beteiligten – von den Skischulen bis zu den Hoteliers – extrem flexibel sein und mitspielen.“ Was angesichts befristeter Dienstverträge schwer machbar sei. Nur bei ganz kleinen Skigebieten, die nicht Teil eines großen Systems sind, seien spontane Reaktionen auf das Wetter möglich. Etwa am Zauberberg Semmering. Dort wurde der Liftbetrieb um einige Tage bis 12. April verlängert. Als Osteraktion kostet eine Tageskarte zehn Euro.

Zwischen drei und zehn Grad

An den Osterfeiertagen wird es in Österreich um rund fünf Grad kälter sein als im langjährigen Durchschnitt Anfang April. Die Höchstwerte liegen größtenteils zwischen drei und zehn Grad. In den kommenden Nächten gibt es außerdem im Großteil des Landes zumindest leichten Frost.

Am Freitag scheint zumeist noch die Sonne. Am Samstag überwiegen dann die Wolken, und besonders an der Nordseite der Alpen – von Vorarlberg bis zum Mostviertel – regnet und schneit es zeitweise. Die Schneefallgrenze liegt zwischen 300 und 800 Metern. Am Sonntag folgt klassisches Aprilwetter mit Sonne, Wolken und einigen Schnee- oder Regenschauern. Am Montag scheint im Süden sowie in Vorarlberg und Tirol oft die Sonne. Überall sonst ist es windig und wechselhaft mit einigen Schneeschauern, in tiefen Lagen sind auch Regenschauer möglich. (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.04.2015)

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