Österreich: 100.000 Menschen sind nicht krankenversichert

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Betroffen sind vor allem Migranten, aber auch Österreicher, warnt das Rote Kreuz.

Wien. Anlässlich des Weltgesundheitstages heute, Dienstag, warnt das Rote Kreuz, dass „immer wieder Menschen durch die Maschen des Sozialnetzes fallen“. Die Gesundheitsversorgung in Österreich zähle zwar zur Weltspitze, sagt Werner Kerschbaum, Generalsekretär des Österreichischen Roten Kreuzes, aber nicht alle Menschen würden davon profitieren. „Rund 100.000 Menschen in Österreich sind nicht krankenversichert und können sich im Krankheitsfall die Arztkosten nicht leisten“, so Kerschbaum.
Besonders prekär sei die Situation von Migranten ohne regulären Aufenthaltstitel. „Diese besonders verletzliche Gruppe hat einen stark eingeschränkten Zugang zur medizinischen Versorgung“, moniert Kerschbaum. Im Notfall wird diesen Personen die medizinische Hilfe freilich nicht verwehrt, aber die Kosten werden von der Krankenversicherung nicht übernommen und müssen von den betroffenen Personen selbst bezahlt werden. Betroffen sind auch Österreicher. Das Risiko, nicht krankenversichert zu sein, ist laut Kerschbaum etwa für Studenten, die nach dem Studium keinen Job finden, besonders hoch.'

Der Bedarf an sozialen Einrichtungen, die medizinische Hilfe ohne Krankenschein leisten, ist also nach wie vor groß. Allein durch das Gemeinschaftsprojekt Amber-Med wurden 2014 rund 3000 Stunden ehrenamtlich geleistet und mehr als 2000 Patienten betreut. Im Vergleich zu 2013 ist die Patientenzahl damit um zehn Prozent gestiegen. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.04.2015)

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