Klosterneuburg: Stift kauft Kaserne

(c) Clemens Fabry
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Das Stift Klosterneuburg hat die Magdeburgkaserne gekauft. Darin geplant sind Schulen, Kindergärten und Wohnsiedlungen.

Klosterneuburg. Das Stift Klosterneuburg hat die Magdeburgkaserne gekauft. Es setzte sich gegen einen privaten Großunternehmer durch und erhielt für das Gebäude mit dem sieben Hektar großen Areal für 9,15 Millionen Euro den Zuschlag. Die Verträge müssen noch unterzeichnet werden, das Verteidigungsministerum spricht aber von „einer reinen Formalität“.

Auf dem Gelände sollen in Kooperation mit der Stadt Klosterneuburg Schulen, Kindergärten, öffentliche Gebäude und Wohnsiedlungen entstehen. Zudem will die Stadt noch ein 2,3 Hektar großes angrenzendes Areal um etwa drei Millionen Euro zukaufen.

Bevölkerung für Flüchtlinge

Derzeit wird die Magdeburgkaserne als Flüchtlingsquartier des Bundes genutzt. Bis zu 250 Menschen warten hier auf ihr Asylverfahren. Mit Ende Mai möchte der Bund das Quartier eigentlich auflösen – dagegen wehrt sich nun die Bevölkerung. Vor rund einer Woche wurde ein Antrag bei der Gemeinde eingebracht, in dem um die Schaffung permanenter Quartiere gebeten wird. Alle Parteien – ausgenommen die FPÖ – stimmten dem Antrag zu. Nun sollen im Sozialausschuss verschiedene Varianten der Unterbringung diskutiert werden.

Die Initative ging von der Bürgerbewegung Klosterneuburg hilft aus, die im Dezember des Vorjahres gegründet wurde und mittlerweile mehr als 600 Mitglieder hat. Die Gruppe sammelt Kleidung und Spielzeug, organisiert Sportevents und initiiert gemeinsam mit dem Ehepaar Essl Projekte im Museum.

„Ich bin stolz auf meine Gemeinde und das Engagement der Bürger, das über die Grenzen der Stadt positiv wirkt“, sagt Bürgermeister Stefan Schmuckenschlager (ÖVP). Er entspreche dem Wunsch der Bevölkerung gerne, möchte aber die Erfahrungen der letzten sechs Monate nutzen – und die hätten gezeigt, dass ein derart großes Quartier keine gute Lösung sei. Darum sei die Magdeburgkaserne für ihn als Ort der Flüchtlingsunterbringung keine Option. (ath)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 06.05.2015)

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