Wackelt die SPÖ-Klausur in Rust?

APA/Georg Hochmuth
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Tagungsort könnte aus dem Burgenland verlegt bzw. Niessl ausgeladen werden.

Die rot-blaue Koalition im Burgenland hat vielfältige Auswirkungen auf Wien. Politisch, weil es Michael Häupls Wahlkampf massiv stört. Atmosphärisch, weil das gute Verhältnis der beiden roten Landesparteien nun schwer belastet ist. Und dann noch organisatorisch. Immerhin findet die traditionelle Klubtagung der Wiener SPÖ seit jeher im Burgenland (Rust) statt. Und das sehen nun einige Genossen als Problem.

Immerhin ist Rust für die Wiener SPÖ (in Jahren ohne Wien-Wahl) der politische Höhepunkt des Jahres. Dort werden (mit internationalen Sozialdemokraten als Gästen) seit jeher spektakuläre Großprojekte oder Weichenstellungen verkündet, die zeigen sollen, wofür die Wiener SPÖ steht. Beispielsweise wurde in Rust der Wiener Gratiskindergarten und das Milliardenprojekt Spital Nord präsentiert.

Zeichen gegen Rot-Blau?

Aber: (Nicht nur) auf Facebook fordern empörte Genossen eine entsprechende Reaktion auf Rot-Blau. Einige sind der Meinung, dass es inakzeptabel sei, die mehrtägige Veranstaltung weiter in Rust stattfinden zu lassen. Als Zeichen gegen Rot-Blau sei es absolut notwendig, den Tagungsort zu verlegen, ist in diesen Kreisen zu hören.

In hohen Parteikreisen wird inoffiziell bestätigt, dass es diese Stimmen gibt. Sie seien aber in der Minderheit, heißt es. Dazu komme, dass Häupl gegen eine Verlegung sei, es außerdem keine echte Alternative gebe, die den organisatorischen Ansprüchen genüge. Aus dem SPÖ-Klub heißt es dazu: Es gebe keine Gespräche diesbezüglich. Interessanter Nachsatz: „Das Präsidium entscheidet immer im Spätsommer/Herbst über den Austragungsort und den Termin.“

Eine Reaktion auf Rot-Blau wird es dem Vernehmen nach aber geben. Wenn die Tagung im Februar/März wieder in Rust stattfindet, soll Landeshauptmann Hans Niessl, der traditionell die Genossen aus Wien begrüßt, in seiner Rede Michael Häupl lobt und die innige Verbundenheit mit Wien beschwört, ausgeladen werden. Man könnte durchaus auf seine Rede verzichten, ist in SPÖ-Kreisen zu hören.

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