Der Gesetzgeber will Terrorismus bereits in einem frühen Anfangsstadium bekämpfen. Auch reine Vorbereitungshandlungen stehen unter Strafe.Während ein Gericht zuletzt rigoros urteilte, wird nun Kritik von Strafrechtlern laut (>> zum Bericht).110 Ermittlungsverfahren werden derzeit in Österreich geführt. 220 mutmaßliche haben laut Behörden Österreich bisher verlassen, um in Syrien oder im Irak zu kämpfen. 70 von ihnen sind wieder zurückgekehrt. 40 bezahlten die Reise mit ihrem Leben. Im Folgenden die Fälle, die am meisten Aufsehen erregt haben.
Der Wiener ägypischer Abstammung ist 2014 in Syrien untergetaucht. Er nennt sich Abu Usama al-Gharib und soll dem IS angehören. Mahmoud wurde möglicherweise von der Türkei gegen türkische IS-Geiseln eingetauscht. Er verbüßte bis 2011 in Wien eine vierjährige Haftstrafe wegen Terrors.
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Der Wiener wurde 2014 als 16-Jähriger zum Jihadisten. Er posierte auf IS-Propagandavideos, kehrte 2015 als Invalide aus Syrien zurück. Arbeitete zuletzt mit den Behörden zusammen und wurde in Wien verurteilt. Firas H. Der 19-jährige Wiener posierte u. a. mit einem abgeschnittenen Kopf. Er starb, laut Oliver N., bei einem US-Luftschlag gegen den Terror in Syrien. Seine provokanten Postings in sozialen Medien führten zu heftigen Debatten.
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Der Bosnier, alias Ebu Tejma, soll als Prediger zur Radikalisierung junger Muslime beigetragen haben. Er wurde 2014 bei einer Großrazzia gemeinsam mit 13 anderen Personen in Graz festgenommen. Auch in der Altun-Alem-Moschee in Wien-Leopoldstadt predigte er. Er unterhielt Kontakte zu Yunus F.
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Der Wiener türkischer Abstammung wurde im Juni erstinstanzlich als IS-Mitglied verurteilt, er organisierte Fahrten in die Kriegsgebiete. Mit ihm verurteilt wurden neun Tschetschenen, darunter eine 19-jährige Frau, die in U-Haft ein Kind bekommen hatte.Bild: Polizeiaufgebot bei dem Prozess im Landesgericht.
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Der erst 14-jährige türkische Staatsangehörige soll von Niederösterreich aus Anschläge zumindest vage geplant haben, eines der möglichen Bombenziele: der Wiener Westbahnhof oder die Westbahnstrecke. Im Mai 2015 wurde er wegen IS-Mitgliedschaft erstinstanzlich verurteilt.
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Als „Terrorist aus dem Waldviertel“ muss sich der Tschetschenien- Flüchtling derzeit in Krems vor Gericht verantworten. Er war tatsächlich bereits in Syrien, kehrte nach Niederösterreich zurück. Seine Verantwortung: „Es war kein Kampfeinsatz, sondern ein humanitärer Einsatz.“
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Eine 16-Jährige aus Wien und ein 18-Jähriger aus Tschetschenien standen im Mai in Wien vor Gericht: Sie sollen versucht haben, sich per Bus in die Türkei und dann in die IS-Gebiete durchzuschlagen, unterhielten Internetkontakte zu Oliver N. Die beiden wurden im Zeifel freigesprochen.
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Eine 16-jährige in Salzburg lebende Tschetschenin und eine 17-Jährige bosnischer Herkunft, wohnhaft in Oberösterreich, warten derzeit auf ihren Prozess. Sie versuchten in den Jihad zu reisen, um sich mit IS-Kämpfern zu vermählen. Sabina S. (16) und Samra K. (17, Foto) Die beiden bosnischstämmigen Schülerinnen aus Wien sind 2014 im IS-kontrollierten Gebiet abgetaucht. Fotos, auf denen die beiden schwarz verschleiert zu sehen sind, sorgten sogar international für Aufsehen. Interpol fahndet nach ihnen.
Interpol
Aus Österreich in den Jihad
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