Grazer Amokfahrer soll nach Wien verlegt werden

STEIERMARK: GEL�NDEWAGEN RASTE IN FUSSG�NGER IN GRAZER INNENSTADT
STEIERMARK: GEL�NDEWAGEN RASTE IN FUSSG�NGER IN GRAZER INNENSTADT(c) APA (ELMAR GUBISCH)
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Weil sich der 26-Jährige aggressiv verhielt und mit Selbstmord drohte, wurde eine Verlegung in die Justizanstalt Josefstadt beantragt. Bei Personal und Insassen gebe es zudem "große Emotionalität".

Nach der Amokfahrt in Graz, bei der ein 26-Jähriger mit seinem Wagen drei Menschen getötet haben soll, hat die Leitung der Justizanstalt (JA) Graz-Jakomini nun die Verlegung des Verdächtigen in die Wiener Justizanstalt Josefstadt beantragt. Der Sprecher der Generaldirektion für den Strafvollzug, General Josef Schmoll, bestätigte der APA am Freitag einen Vorabbericht der Tageszeitung "Österreich".

Zum einen geht es Schmoll zufolge um eine "große Emotionalität" in der Grazer JA bei Personal und Insassen, zum anderen um suizidale Tendenzen des 26-Jährigen. "Österreich" zitierte den Sprecher der JA Jakomini, Manfred Ulrich, demzufolge der Beschuldigte "autoaggressive Handlungen" gesetzt haben soll.

In Wien gibt es Sonderkrankenstation 

Auch gegen andere soll der 26-Jährige laut Medienberichten aggressiv geworden sein. Laut Schmoll wäre in diesem Zusammenhang eine Verlegung in die Josefstadt sinnvoll, weil hier eine entsprechende Sonderkrankenstation zur Behandlung zur Verfügung stünde.

Das Mit­gefühl für die Opfer sei unter Insassen und Personal groß, möglicherweise sei daher die Sicherheit für den 26-Jährigen nicht gewährleistet, heißt es in "Österreich".

Der Ball liegt nun bei der Staatsanwaltschaft Graz, die über den Verlegungsantrag entscheiden muss. Dabei dürfte abzuwägen sein, ob und wie sehr die Verlegung den Fortgang der Ermittlungen beeinträchtigen könnte.

Drei Tote und 36 Verletzte

Bei der Amokfahrt am 20. Juni in der Grazer Innenstadt sind drei Menschen - darunter ein vierjähriger Bub - ums Leben gekommen. 36 Menschen wurden verletzt und rund 50 weitere Fußgänger und Radfahrer werden als Opfer geführt, da sie gefährdet waren und sich zum Teil nur durch einen Sprung zur Seite vor dem grünen Geländewagen des 26-Jährigen Mannes aus Graz-Umgebung retten konnten.

(APA)

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