Drogen in Kaserne: Anzeigen und Disziplinarverfahren

Archivbild: Kaserne Zeltweg
Archivbild: Kaserne ZeltwegAPA/SANDRO ZANGRANDO
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Der Verdacht des Drogenhandels in der Kaserne Zeltweg ist zwar vom Tisch, wegen Konsums und anderer Straftaten gibt es aber dennoch Konsequenzen.

Drogen, gefährliche Drohung und versuchte Vergewaltigung - im Mai sorgten Vorkommnisse in der Kaserne Zeltweg für Wirbel. Und nun für umfangreiche Konsequenzen: Ein 47-jähriger Unteroffizier wurde des Dienstes enthoben und ein 20-jähriger ehemaliger Grundwehrdiener bei der Staatsanwaltschaft angezeigt, hieß es am Dienstag.

Laut Oberst Michael Bauer liegt der Bericht der bundesheerinternen Untersuchungskommission zu den Geschehnissen seit eineinhalb Wochen vor. Er umfasst insgesamt 125 Niederschriften und führte dazu, dass der Unteroffizier aus der Steiermark bei der Staatsanwaltschaft Leoben wegen gefährlicher Drohung und schwerer Nötigung angezeigt wurde. Es wurde außerdem ein Disziplinarverfahren eingeleitet, das ruht, bis die Strafanzeige in Leoben abgeschlossen ist.

Rekrutin vergewaltigt?

Neben dem Unteroffizier flog auch ein Grundwehrdiener auf, der im Jänner 2015 abgerüstet hatte. Gegen ihn besteht der Verdacht der versuchten Vergewaltigung. Bei dem Opfer soll es sich um eine Rekrutin handeln. Der Vorfall soll sich nach Angaben der Frau in der Kaserne abgespielt haben, hieß es seitens der Staatsanwaltschaft Leoben. Derzeit sind die Sachverhaltserhebungen in vollem Gang, eine Entscheidung über eine mögliche Anklage wird noch dauern. Das mutmaßliche Opfer sowie mehrere Zeugen und der Verdächtige müssen noch vernommen werden.

Bei den Ermittlungen der Untersuchungskommission wurden auch 16 Drogenkonsumenten ausgeforscht. Die Grundwehrdiener sollen das Suchtgift bereits vor ihrem Eintritt beim Bundesheer genommen haben, es sei aber nicht auszuschließen, dass sie es auch während ihres Grundwehrdienstes genommen haben. Gegen sie wurde ein Disziplinarverfahren eingeleitet.

"Der Verdacht des Drogenhandels in der Kaserne hat sich dagegen nicht bestätigt", sagte Bauer. Die Ermittlungen des Bundesheeres seien vorerst abgeschlossen.

(APA)

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